Mannschaft mit dem TSV Großhadern
Deutscher Meistertitel bei der Judo-Team-Premiere geht nach Abensberg

05.12.2018 | Stand 31.07.2023, 19:00 Uhr
−Foto: n/a

Am ersten Dezemberwochenende waren Zuschauer und Kämpfer im hessischen Maintal Zeugen eines Mannschaftserfolges, wie es ihn in dieser Form auf bundesdeutscher Ebene in der Geschichte des deutschen Judosports noch nicht gegeben hatte.

ABENSBERG Beim Deutschen Jugendpokal der U16, einem Teamwettbewerb, bei dem die Jungs des TSV Abensberg im Vorjahr bereits Silber gewonnen hatten, ging bei den Mädels erstmalig eine gemeinsame Mannschaft des TSV Großhadern und des TSV Abensberg an den Start. Dies zeigt einmal mehr, dass es im Sport immer möglich ist, Brücken zu schlagen und gemeinsame Wege zu gehen. Bereits im Juni konnte sich das Team in Unterhaching ungeschlagen den Titel des Bayerischen Mannschaftsmeisters sichern.

Auch die bundesdeutsche Konkurrenz zeigte sich in Maintal teils sichtlich überrascht ob der unerwarteten Allianz. Diese war in der ersten Jahreshälfte nach Gesprächen zwischen den beiden Judodinos entstanden, und es sollte sich zeigen, dass die Entscheidung dieses gemeinsame Projekt durchzuführen, im wahrsten Sinne des Wortes goldrichtig war.

In der ersten Begegnung setzten sich die jungen Damen ungefährdet mit 5:0 gegen eine Kampfgemeinschaft zwischen der Homburger TG und dem JC Rüsselsheim (Hessen) durch. Damit war die erste Hürde genommen. Der nächste Gegner waren die Mädels der KG Bayer 04 Leverkusen/Brühler TV (NRW). Auch hier gingen alle fünf Mädels siegreich von der Matte und tankten Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben. Die nun folgende Begegnung mit dem Team Schwerin (MV) musste zeigen, ob die jungen Damen aus Bayern als Poolerste oder Poolzweite ins Viertelfinale einziehen würde. Mit 4:1 setzte man sich auch gegen die Gegnerinnen aus dem Norden durch, und stand damit als Poolsieger im Viertelfinale. Hier trafen die Bayern auf die KG JC Wiesbaden/TSG Frankfurt (Hessen). In einer unglaublich spannenden Begegnung gingen die Hessen zunächst mit 2:0 in Führung. Ein weiterer Punkt hätte zum Sieg gereicht. Die verschworenen Mädels holten in einem beispiellosen Kraftakt jedoch die nächsten drei Punkte, und durften den Einzug ins Halbfinale bejubeln. Dieses fand am Sonntagvormittag statt, und bescherte den ambitionierten Damen aus München und Abensberg mit dem JC 66 Bottrop eine harte Nuss. Auch hier war klar, dass jeder Fehler den Sieg kosten würde. Es zeigte sich aber, dass die Mädels hochmotiviert und bestens auf ihre Gegner eingestellt waren. Letztlich sollte die Entscheidung im letzen Kampf fallen, und sie fiel zu Gunsten des Teams aus Bayern. Die Freude über den Einzug ins Finale war bei allen unbeschreiblich. Hatte man damit doch immerhin schon eine Medaille sicher. Mit Gold vor Augen wollten Mädels und Trainer nun den ganz großen Wurf. Dieser war zum Greifen nahe, hieß der Gegner doch, wie bereits in der Vorrunde, Schwerin. Die Mädels aus Mecklenburg Vorpommern hatten sich zuvor überraschend gegen die Favoriten vom UJKC Potsdam (Brandenburg) durchsetzen können, und waren deshalb natürlich selbst hoch motiviert, den Titel zu holen. Wie im Rausch machten die Mädchen aus München und Abensberg in den nun folgenden fünf Kämpfen alles richtig, und es sollte wohl so sein, wie es schlussendlich kam. Die junge Kampfgemeinschaft aus Bayern holte sich bei ihrem Debüt Gold, und damit den Titel des Deutschen Vereinsmannschaftsmeisters der Frauen U16 im Jahr 2018. Sportlerinnen, Trainer, Fans und Eltern waren im Jubeltaumel, und glücklich, dass dieses mutige Projekt am Ende eines fesselnden Wochenendes mit Gold gekrönt wurde.

Am Ende sollte Peter Dremow Recht behalten, der bereits vor der Premiere im Juni sagte: „Neue Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!“.

Kelheim