Last-Minute-Remis
Sonntagsschuss ganz wichtig für die Moral der Kirchanschöringer Kicker

27.03.2018 | Stand 13.09.2023, 7:07 Uhr
Michael Wengler
−Foto: n/a

Yasin Gürcan verwandelt Eckball direkt. 368 Zuschauer sahen bei strahlendem Sonnenschein das 1:1 (0:1) Unentschieden in der Bayernliga Süd zwischen dem SV Kirchanschöring und dem ASV Neumarkt.

KIRCHANSCHÖRING Ein „holpriges Spiel“ war es in den Augen von Gästetrainer Dominik Haußner. Er war „trotzdem superfroh“, dass das Spiel hier stattfinden konnte. Seine Mannschaft habe gewusst, dass die Standard-Situationen „wichtig werden würden“, so konnten die Gäste in Führung gegen und den Gegner anschließend „einigermaßen vom Tor weg“ halten. Die zwei, drei Konterchancen „haben wir ein bisschen fahrlässig liegen gelassen“ und „dann wäre es im Fußball eben so“, dass da noch was „kommen könnte“.

„Das war so, dann kommt der Sonntagsschuss“, so der Oberpfälzer Trainer abschließend.

„Ein sehr ausgeglichenes Spiel“ attestierte SVK-Coach Michael Kostner. Beide Mannschaften hätten nicht wirklich versucht „Fußball zu spielen“. Den Gästen aus Neumarkt bescheinigte er „sehr clevere“ Spieler, nach dem Rückstand habe er gemerkt „dass die Köpfe wieder unten“ waren. In der Halbzeitpause habe er versucht „die Jungs aufzubauen“, folglich habe der SVK „Druck ausgeübt“, was nicht einfach sei, gegen so eine Mannschaft. So müsse er mit dem Punkt „leben“ und für die Moral wäre der Ausgleich „ganz, ganz wichtig“ gewesen.

Schon vor Spielbeginn musste SVK-Physio Werner Salger Schiedsrichter Werner Höcker behandeln, der nach dem Warmmachen Schmerzen verspürte. Yasin Gürcan (9./11. Minute) und Tobias Schild (15.) hatten Möglichkeiten für die Gelb-Schwarzen, die Gäste aus der Oberpfalz zeigten sich erstmals in der 18. Minute gefährlich. Dann die Führung für Neumarkt: Nach einer Ecke von links stand am hinteren Eck des Fünf-Meterraumes Bernhard Neumayer goldrichtig und versenkte das Leder im SVK-Netz (25.).

In der zweiten Halbzeit versuchte der SVK zu drücken, die dickste Chance hatten aber die Gäste auf 2:0 zu erhöhen, Christian Schrödl traf nur die Latte und den Nachschuss von Markus Auner hechtete Dominic Zmugg sensationell von der Linie (86.). Als Gästekeeper Kevin Schmidt einen Kopfball von Özi Kart zur Ecke lenken konnte, war die dickste SVK-Chance in Halbzeit zwei vergeben (89.).

In der Nachspielzeit gab es eine letzte Ecke von links für den SVK, selbst Torwart Zmugg war mit im gegnerischen Strafraum. Gürcan legte sich das Leder zurecht und nebenbei die Eckfahne beiseite. Doch Schiedsrichter Höcker beorderte ihn zurück. Die Eckfahne musste wieder in den Schaft. Mit rechts schlug Gürcan den Ball und der segelte scheinbar unter der Torlatte vorbei, klatschte an den hinteren Innenpfosten und landete zum 1:1 Ausgleich im Netz. „Das kannst Du im Training 200 Mal üben und es wird dir nicht gelingen“ meinte Gästekeeper Kevin Schmidt nach dem Schlusspfiff. Der Torschütze strahlte „ich wollte das Ding scharf reinspielen“, so Gürcan, zu seinem sensationellen Ausgleichstreffer.

Für die schweren Aufgaben in den kommenden Tagen dürfte dieser späte Ausgleich der Kostner-Truppe Auftrieb geben. Zwar wurde das Nachholspiel am Dienstag in Dachau abgesagt, am Karsamstag geht es dafür zum TSV Schwabmünchen, einem Konkurrenten im Abstiegskampf. Am Ostermontag empfangen die Gelb-Schwarzen zum Nachholspiel den Spitzenreiter vom SV Heimstetten.

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