Da war mehr drin
Richters Treffer reicht nicht zum Sieg

15.09.2018 | Stand 31.07.2023, 1:50 Uhr
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1:1 am Freitag gegen Memmingen – Ausgleich umstritten

BURGHAUSEN Schade, da war definitiv mehr drin: Mit dem 1:1 am elften Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern verpasste der SV Wacker Burghausen am Freitagabend gegen den FC Memmingen den fünften Sieg im sechsten Heimspiel. Den Führungstreffer durch Julien Richter (21.) egalisierten die Allgäuer in der 28. Minute durch einen umstrittenen Strafstoß.

Nach dem 0:0 letzten Freitag in Rosenheim das zweite Remis für die Elf von Trainer Wolfgang Schellenberg, der von einer „insgesamt gerechten Punkteteilung“ sprach, allerdings auch ein Chancenplus seiner Mannschaft gesehen hat. Über die gesamte Distanz hat sein Team etwas mehr investiert als der Gegner, der mit einer Fünferkette ins Spiel ging und auf die Effizienz seiner Angreifer setzte, die bis dato schon 21 Treffer erzielt hatten, die jedoch aus dem Spielverlauf nicht wirklich viele Möglichkeiten vorfanden.

Wacker gleich hellwach

Wacker mit einem sehr präsenten Start, der in der dritten Minute fast schon den Führungstreffer gebracht hätte, wenn nicht Muhamed Subasic an einer tollen Flanke von Can Coskun vorbeigerutscht wäre. Nur zwei Minuten später erwischte Sascha Marinkovic eine Flanke von Richter nicht perfekt, ehe auf der anderen Seite der schnelle Ex-Burghauser Fatjon Celani einen Kopfball zu hoch ansetzte (9.).

Richter mit viertem Saisontreffer

Ein flottes Spiel mit hohem Unterhaltungswert schon in der Anfangsphase und mit dem ersten Treffer in der 21. Minute: Keeper Martin Gruber parierte einen Schuss von Lukas Aigner nach Flanke des wieder sehr starken Coskun aus kürzester Distanz, der Abpraller landete erneut bei Aigner, der die Übersicht behielt und den heranpreschenden Richter bediente, der aus 14 Metern gekonnt vollendete – Saisontreffer Nummer vier für den 19-Jährigen!

Dubioser Elfmeter

Memmingen zeigte sich wenig beeindruckt, Celani legte in der 24. Minute ein Solo über den halben Platz hin, am Ende fehlte aber die Kraft, um Franco Flückiger ernsthaft zu prüfen. Völlig unklar dann die Szene, die in der 28. Minute zum Ausgleich führte: Ein angebliches Foul an der Strafraumgrenze wollte Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger zunächst mit einem Freistoß ahnden, nach Rücksprache mit seinem Assistenten Benjamin Mignon entschied er auf Strafstoß, den Jannik Rochelt eiskalt verwandelte. „Uns wäre auch lieber gewesen, wenn der Schiedsrichter bei seiner ursprünglichen Entscheidung geblieben wäre“, kommentierte Schellenberg, während FC-Coach Stephan Baierl erklärte: „Ich kann die Elfmeterszene nicht beurteilen, das war aus meiner Position nicht zu sehen, da mussten wir uns schon auf den Linienrichter verlassen.“ Lautstarke Proteste von den Rängen und der Burghauser Bank! Die wurden in der Folge nicht leiser, denn die Memminger versuchten fast jede Gelegenheit zu nutzen, um Standards zu schinden, Ehrnsperger fiel prompt einige Male draufrein.

Mitte der ersten Hälfte entstand dann etwas Leerlauf, erst in der Schlussphase der ersten Hälfte hatten Marinkovic und Christoph Schulz noch zwei gute Möglichkeiten. Gellende Pfiffe begleiten das Schiedsrichtergespann auf dem Weg in die Katakomben und die Memminger wurden lautstark mit „Schauspieler“- Rufen bedacht. „Mit dem Spiel nach vorne war ich in der ersten Hälfte sehr zufrieden, gegen den Ball haben wir dagegen zu viel zugelassen, das haben wir in der Halbzeit angesprochen und dann auch besser gemacht“, so Schellenberg.

Schlussoffensive fehlte die Effizienz

Burghausen kam nach dem Seitenwechsel mit viel Druck aus der Kabine, ein schöner Schuss von Richter ging aber über das Dreieck (50.) und Marinkovic zielte aus 14 Metern neben den Pfosten (54.). Echte Chancen waren in der Folge dann lange Zeit Mangelware, beide Seiten mühten sich, kamen aber kaum einmal in die gefährliche Zone, ehe die Gastgeber in der Schlussphase noch mal das Tempo erhöhten und den Druck vergrößerten. Stefan Wächter scheiterte aber an Gruber (84.) und der eingewechselte Manuel Omelanowsky setzte seinen Kracher zu hoch an (86.).

Analyse

Ein echtes Spitzenspiel, beide Teams gingen hohes Tempo und boten den 829 Zuschauern anspruchsvollen Regionalliga-Fußball mit einigen tollen Strafraumszenen. „Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie nicht aus Zufall sehr weit oben stehen“, bescheinigte Schellenberg der Partie sehr gutes Niveau, aber auch Baierl hatte ein tolles Spiel gesehen: „Das war sehr intensiv. Eine echte Abnützungsschlacht, die aus meiner Sicht nicht noch vier Minuten Nachspielzeit gebraucht hätte. Die brachte auf beiden Seiten in der Tat nichts mehr ein. „Wir haben in der zweiten Halbzeit den letzten Ball oft nicht mehr gut gespielt, das war unser Manko“, so Schellenberg, der aber nach dem Seitenwechsel auch nichts Zwingendes für Memmingen auf dem Zettel hatte.

SV Wacker Burghausen:

26 Flückiger – 31 Schulz, 19 Hingerl, 34 Buchner, 22 Coscun – 4 Aigner – 18 Wächter, 30 Stingl, 8 Subasic – 25 Richter, 10 Marinkovic. Trainer: Schellenberg.

Bank: 1 Merz (ET), 6 Bachschmid, 7 Winklbauer, 9 Duhnke, 16 Pöllner, 17 Omelanowsky, 27 Nicklas.

FC Memmingen: 1 Gruber – 4 Boyer, 30 Heilig, 6 Rietzler, 2 Jokic, 24 Lutz – 20 Kücük, 31 Hoffmann, 10 Rochelt – 9 Celani, 19 Kircicek. Trainer: Baierl.

Bank: 22 Zeche (ET), 3. Stoilov, 7 Maier, 8 Heger, 17 Schad, 21 Dzalto, 27 Hayse.

Wechsel: 70. Duhnke für Subasic, 74. Omelanowsky für Marinkovic, 82. Bachschmid für Stingl - 75. Dzalto für Kircicek, 85. Heger für Boyer, 89. Hayse für Celani.

Tore: 1:0 Richter (21.),1:1 Rochelt (28., Foulelfmeter)

Schiedsrichter: Ehrnsperger (1. FC Rieden)

Zuschauer: 829 in der Wacker-Arena

Gelb: Schulz, Aigner, Bachschmid – Hoffmann

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