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Die Corona-Pandemie war für viele Kinobetreiber eine harte Bewährungsprobe. Wochenlange Schließungen, keine Einnahmen und immer wieder nach hinten verschobene Filmstarts kassenfüllender Blockbuster im Sommer.
Nun kehrt langsam wieder Normalität ein in den Lichtspielhäusern des Landes. Doch wie steht es um deren Zukunft jenseits von Lockdown und Maskenpflicht?
Kein Aufatmen nach dem Lockdown
Leere Sessel in den Kinos, verschlossene Eingangstüren, Zuschauer mit FFP-2-Maske. So und ähnlich sah die Realität in den Kinos hierzulande aus in den zurückliegenden zwei Jahren. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie und rasant steigender Infektionszahlen war ein Lockdown - ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens - zwar vorhersehbar, dennoch traf es besonders die Kulturbranche in den Folgemonaten hart. Denn als Wirtshäuser, Läden des Einzelhandels und Volksfeste wieder ihre Pforten für Besucher öffnen durften, mussten die Kinobetreiber noch ihre Füße stillhalten. Erst als sich mit den warmen Sommermonaten das alltägliche Leben wieder mehr nach draußen verlagerte und die Inzidenzen zurückgingen, durften auch in den Kinos wieder Filmvorführungen stattfinden. 2020 und 2021 zunächst noch mit Abstand und Maske, seit diesem Sommer quasi ohne Beschränkungen.
Doch für die Kinobetreiber war diese Lockerung allerhöchstens ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn während beispielsweise in den USA viele Leute vor den sommerlichen Hitzewellen in die klimatisierten Kinos fliehen, stürzt das Filmgeschäft in Deutschland regelmäßig in ein Sommerloch.
Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke und bester Sonnenschein locken die wenigsten ins dunkele Kino.
Stattdessen sind Freibad, Eisdiele und Biergarten angesagt. Die Lockerungen kamen also zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt, und wie die Situation in diesem Herbst aussehen wird, vermag auch noch niemand mit absoluter Sicherheit zu sagen.
Streaming-Dienste sind auf dem Vormarsch
Gerade in einer Zeit, in der die Kinos auf jeden Besucher angewiesen sind, um wieder passable Gewinne zu erwirtschaften, fehlt es vielerorts an Zuschauern. Die Säle bleiben leer, nur wenige Erfolgsgaranten locken die Leute von den Straßen weg und sorgen zumindest für ein wenig Fluktuation in den Kassen. Doch den klassischen Kinogänger an sich gibt es nicht mehr.
Schon lange ist die junge Generation dem Kino fern geblieben. Sie sind zu den Streaming-Diensten abgewandert. Schließlich bieten diese quasi das gleiche Programm an wie die Kinobetreiber, und eben noch viel mehr. Dank exklusiver Vertragsschlüsse haben Netflix, Amazon Prime und Disney+ viele neue Filme ab dem Tag der Veröffentlichung in ihrem Programm.
Ins Kino gehen, um einen Film möglichst als erster gesehen zu haben, ist somit nicht mehr nötig. Und der Preis ist ein regelrechtes Lockangebot.
Ein Film kostet auf den Streaming-Plattformen oftmals nur 5 bis 10 Euro und man kann ihn beliebig oft ansehen. Damit können Kinos natürlich nicht mithalten. Zumal ja noch ein dauerhaft verfügbares Angebot an Serien, Comedy und Dokumentationen hinzukommt.
Das Kino muss wieder zu einem Erlebnis werden
Wenn Kinofans einen Blockbuster in Herz und Magen spüren wollen, brauchen Sie heute eigentlich kein Kino mehr dafür. Die Technik ist erschwinglich geworden. Jeder kann sich eine Soundbar und einen 75 Zoll Fernseher ins Wohnzimmer stellen. Oder der Keller wird gleich zum Heimkino ausgebaut mit Leinwand und Soundsystem.
Das Kino muss ein Erlebnis für die Zuschauer werden. Erst Ansätze gibt es bereits: Bei 4DX wird Wasser, Wind und Licht passend zu den Filmszenen eingespielt. Und in gemütlichen Dachgärten verschmelzen Kino, Café und Bar miteinander, ähnlich wie das Open-Air-Kino.