Energie für unterwegs
Wie Sie Powerbanks richtig nutzen

05.08.2021 | Stand 01.09.2021, 15:57 Uhr

Frische Luft und warmer Sonnenschein: Während vielleicht ein Eis die Besitzerin erfrischen könnte, freut sich das leere Handy über Energie aus der Powerbank - doch zu heiß sollte es nicht werden.- Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Gerade im Sommer sind viele gerne draußen. Aber auch Handy und Co. sollen mit. Wenn unterwegs dann der Saft ausgeht, können Powerbanks helfen. Doch die wollen umsichtig behandelt werden.

Frischen Saft für den Akku Ihres transportablen Geräts liefern sogenannte Powerbanks. Das sind quasi aufladbare Akkus mit Anschlüssen. Doch um sie sicher, effektiv und so lange wie möglich nutzen zu können, ist Sorgfalt angebracht. Obgleich es diverse Sicherheitsvorkehrungen gibt, kann falsche Handhabung schlimmstenfalls zu Kurzschlüssen und Bränden führen, informiert der Tüv-Verband (VdTÜV).

Heißes Geschäft: Hitze mögen die Akkus gar nicht gern

Zu vermeiden sind hohe Temperaturen und direkte Einstrahlung der Sonne. Wie bei Smartphones liegt die optimale Betriebstemperatur für die meisten Powerbanks zwischen 0 und 35 Grad, so der VdTÜV. Überhitzen sie, etwa durch einen Kurzschluss oder äußere Hitze, kann eine innere thermische Reaktion ausgelöst werden. Die kann im Extremfall zur Explosion führen. Also, die Energiespender im Sommer nicht offen im Auto oder gar auf dem Armaturenbrett liegen lassen.

Auch keine gute Idee: Das Handy mit der Powerbank in der Hosentasche laden Die entstehende Hitze zusammen mit hohen Sommertemperaturen könnte zu Brandverletzungen führen.

Ist die Powerbank runtergefallen oder sieht sie generell beschädigt aus, raten die Experten auch zur Vorsicht. Ist das Gehäuse aufgebläht oder verformt? Gibt es Anlaufstellen an Metallteilen oder Schmelzstellen am Gehäuse? In solchen Fällen sollten die Geräte besser fachgerecht entsorgt werden. Wird die Powerbank heiß, ohne dass sie angeschlossen ist, ist das ein Gefahrensignal. Das Gerät sollte dann auch nicht mehr benutzt werden. Auch wenn der Akku viel schneller entlädt als sonst, ist das ein Indiz für einen Defekt.

Generell lädt das betreffende Gerät aber besser nie unbewacht und wird zwischendurch immer mal wieder auf die Temperatur geprüft. Wird die Powerbank dermaßen heiß, dass sie nicht mehr in Händen gehalten werden kann, müsse sie sofort getrennt werden. Auch zu lange, etwa über Nacht, sollte man sie nicht laden lassen.

Auf was beim Kauf zu achten ist

Generell bestehe bei Lithium-Ionen-Akkus wie eben Powerbanks trotz Sicherheitsvorkehrungen eine gewisse Brand- und Explosionsgefahr. Beim Kauf achten Verbraucher und Verbraucherinnen daher immer besser auf ein CE-Kennzeichen, rät der VdTÜV.

Zusätzliche Orientierung biete das freiwillige «GS-Zeichen». Wer vor allem draußen aktiv ist, achtet auf eine IP67-Zertifizierung. Die besagt, dass die Powerbank unter anderem staubdicht und vor Wasser geschützt ist, so der VdTÜV. Zeitweiliges Untertauchen bis zu einem Meter für bis zu 30 Minuten muss sie danach aushalten.

Minderwertige Energiespender können nicht nur das zu ladende Gerät schädigen, sondern auch eine Brand- und Explosionsgefahr darstellen. Speziell bei via Internet selbst importierten Geräten können falsche oder irreführende CE-Zeichen nicht ausgeschlossen werden. Das sollte man sich im Zweifel exakt anschauen und etwa sicherstellen, dass es für «Conformité Européenne» steht - nicht etwa für «China Export», wie es der Tüv-Verband bei mancher Chinaware schon festgestellt hat.

Vorsicht auch bei sogenannter No-Name-Ware: «Wenn kein Hersteller angegeben ist, sollten man auf den Kauf der Powerbank lieber verzichten», rät der Verband. Besonders bei extrem billigen Angeboten mit hohen Leistungsversprechen ist demnach Skepsis angebracht.

Modelle mit intelligentem Lademodus

Wer ein Gerät kauft, sollte sicherstellen, dass die Ausgangsspannung mit dem des aufzuladenden Geräts passt, sonst drohen Schäden. Oft gibt es mehrere Anschlüsse, die dann mit unterschiedlichen Amperezahlen aufladen. Einige Modelle haben einen intelligenten Lademodus und können das zu ladende Gerät entsprechend selbst erkennen und die Ladung anpassen. Alle, die das Gerät länger nicht nutzen, sollten es nicht ganz entladen lassen, sondern von Zeit zu Zeit teilweise aufladen, was die Lebensdauer verlängern kann.