Angespielt
Neues „Call of Duty“: So spielt sich „Black Ops 6“

06.11.2024 | Stand 06.11.2024, 0:08 Uhr |

Screenshot aus „Call of Duty: Black Ops 6“ -
Mit Sturmgewehr: Agent Troy Marshall in „Call of Duty: Black Ops 6“. - Foto: Activision/dpa-tmn

Es ist so weit. Mit „Black Ops 6“ liegt ein neues „Call of Duty“ vor. Dass es wieder ein fulminantes Actionspektakel geworden ist, steht außer Frage. Aber finden sich dieses Mal Spuren von Tiefgang?

Wo „Call of Duty“ draufsteht, ist auch „Call of Duty“ drin: Action, Krach und Tempo. Die Videospiel-Reihe hat das Egoshooter-Genre revolutioniert und mixt spannende wie provokante Geschichten mit einem motivierenden Mehrspielermodus.

Laut Publisher Activision wurden aus der „Call of Duty“-Reihe, die bereits über 20 Titel zählt, insgesamt mehr als 500 Millionen Games verkauft. Der Name „Call of Duty“ steht heute wie kaum ein anderer synonym für das ganze Genre.

Haben sich vier Jahre Entwicklung gelohnt?

Mit Treyarch und Raven Software wurden gleich zwei Entwicklungsstudios mit den Arbeiten an „Call of Duty: Black Ops 6“ beauftragt. Vier Jahre dauerte die Entwicklung Activision zufolge – so lange wie bei keinem anderen Ableger der Reihe. Auch ist das Spiel jetzt Teil von Microsofts Game Pass: Abonnenten dürfen das Spiel vom Start weg spielen. Hat sich der Aufwand gelohnt?

Die „Call of Duty“-Macher spielen immer mit dem Feuer. Sie inszenierten schon brutale Terroranschläge oder ließen Spielerinnen und Spieler an einem Flughafen Amok laufen. Immer wieder schickten sie ihre Protagonisten in die Krisenherde dieser Welt und ernteten dafür nicht selten Kopfschütteln von Kritikerinnen und Kritikern.

Skandal und Provokation als Konzept

Der rote Faden der Serie: Krieg als Mittel zum Zweck mit einem übermächtigen Supersoldaten an der Spitze. Geplanter Skandal und gezielte Provokation gehören bei „Call of Duty“ genauso dazu wie die spektakulär inszenierten Actionszenen und ausgereifte Mehrspieler-Partien.

Und davon hat „Black Ops 6“ reichlich. In der Geschichte folgen wir einer Gruppe ehemaliger Elite-Agenten, die sich Anfang der 1990er Jahre gegen eine Weltverschwörung stellt. Die ungewöhnliche Eingreiftruppe ist immer da, wo sie gebraucht wird.

Wer ist hier Held - und wer Bösewicht?

Sie mischt im Zweiten Golfkrieg mit, legt sich mit der CIA an oder erpresst korrupte Politiker. Kein Auftrag zu gefährlich, kein Mittel zu unangemessen. Helden wie Bösewichte benutzen fast die gleichen skrupellosen Methoden.

Wo sich die früheren Spiele der Reihe mit einer spielerisch anspruchslosen Aneinanderreihung spektakulärer Actionschauplätze begnügten, bietet „Black Ops 6“ mehr. Es geht nicht nur mit Dauerfeuer durch Abschnitte, sondern manchmal ist - Überraschung - auch Vorsicht angesagt.

Jetzt auch mal ausspähen und anschleichen

Neben typischer Egoshooter-Action spähen die Agenten in „Black Ops 6“ Ziele aus und schleichen sich aus dem Hinterhalt an ihre Gegner an. Auch gibt es jetzt eine Basis, aus der heraus die Agenten ihre Missionen starten. Dort können sie auch ihre Waffen verbessern oder durch Training ihre Lebenspunkte steigern.

Genug Zeit für atemberaubende Action bleibt dennoch. Im Zweiten Golfkrieg (Operation Desert Storm) stürmen die Supersoldaten den Palast des irakischen Diktators Saddam Hussein oder durchsuchen eine geheime Forschungsstation, in der sie von Zombie-Visionen geplagt werden.

Einzelspielermodus nun abwechslungsreicher

Oft stehen sie vor verschlossenen Türen, bei denen sie erst den Code knacken müssen oder suchen nach Zugangskarten für abgesperrte Bereiche. Die unterschiedlichen Aufgaben und die wechselnden Schauplätze machen den Einzelspielermodus von „Black Ops 6“ abwechslungsreicher als den der Vorgänger, auch wenn die Gegner wieder einmal bei jedem Treffer wie Schaufensterpuppen umfallen.

Mehrspieler- und Zombie-Modi fehlen nicht

Das unkomplizierte Spielabenteuer wird durch den Mehrspielermodus ergänzt – seit Jahren das eigentliche Erfolgsgeheimnis der Reihe. Hier duellieren sich die Spieler zu zweit oder im Team und sammeln Erfahrungspunkte. Mit denen verbessern sie ihre Waffen und Fähigkeiten.

Wieder dabei: der Zombiemodus, in dem Spieler Horden von Untoten zurückschlagen müssen, um ein geheimnisvolles Experiment zu stoppen. Spannend, aber nur langjährige Fans werden die Unterschiede der einzelnen Mehrspielermodi zu den Vorgängern erkennen.

Fazit: Guter Einstieg in die Reihe, die weiter auf Tiefgang verzichtet

„Call of Duty: Black Ops 6“ ist ein guter Einstieg in die Reihe - für Interessierte, die bislang nicht dabei waren. Obwohl die Actionszenen hart sind und reichlich Pixelblut fließt, verzichten die beiden Entwicklungsstudios immerhin auf den üblichen Skandal.

Kritische Kommentare zum Thema Krieg finden sich aber genauso wenig wie menschliche Zwischentöne. Statt solchen Tiefgangs gibt es dafür wieder umso mehr Action und abwechslungsreiche Missionen. Unterm Strich ein Spektakel für Erwachsene, die beim brisanten Hintergrundszenario Zweiter Golfkrieg ein Auge zudrücken können.

„Call of Duty: Black Ops 6“ ist für PC, PS5 und Xbox Series erschienen. Es kostet rund 80 Euro. Die Altersfreigabe (USK) liegt bei 18 Jahren.

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