Scannen bei Bedarf
Hypatia: Freier Malware-Scanner für Android

10.09.2024 | Stand 10.09.2024, 0:08 Uhr |

Hypatia im F-Droid-Store auf einem Smartphone. - Hypatia gibt es nur bei F-Droid. Die entsprechende Store-App muss vorher installiert werden. - Foto: Laura Ludwig/dpa-tmn

Virenscanner sind meist kommerzielle Produkte, auch und gerade für Android. Wer freie und quelloffene Apps bevorzugt, ging lange leer aus. Nun gibt es eine Alternative.

Man entdeckt völlig unbekannte Apps, das Smartphone läuft plötzlich heiß, die Akkulaufzeit ist auf einmal unterirdisch, Werbe-Banner tauchen aus dem Nichts auf oder das ganze Gerät lahmt merkwürdigerweise: Das alles müssen nicht, können aber Indizien für Schadsoftware (Malware) sein, die sich auf dem Android-Telefon eingenistet hat.

In so einer Situation kann es sinnvoll sein, das Smartphone mit einem Virenscanner zu untersuchen, etwa mit Hypatia. Bei der noch recht jungen App handelt es sich um freie, quelloffene Software, die ihre Signaturen auch aus einer freien Quelle bezieht, nämlich aus den Datenbanken des Virenschutzprogramms ClamAV.

Daten bleiben auf dem Gerät

Ansonsten arbeitet Hypatia vollkommen offline: Keinerlei Daten verlassen das Gerät, versprechen die Entwickler. Das Internet werde nur zum Herunterladen der Virus-Signaturen von ClamAV verwendet.

Bei einem potenziellen Virusfund lässt sich auf Wunsch aber der Dienst VirusTotal konsultieren. Dieser checkt ein verdächtiges Scan-Ergebnis noch einmal mit rund 70 verschiedenen Antivirenprogrammen gegen. So kann man auf Nummer sicher gehen und einer möglichen Falschmeldung (False Positive) auf die Spur kommen.

Schnell und unauffällig

Hypatia arbeitet auffällig schnell und macht sich auch nicht negativ beim Akkuverbrauch bemerkbar, zumal nach der Installation der eigentlich unnötige Echtzeit-Scanner standardmäßig deaktiviert ist.

Den manuellen Scan nach Schadsoftware startet man einfach über das kleine, grüne Play-Dreieck-Symbol rechts oben in der Ecke. Dort findet sich auch ein Dreipunkt-Symbol, über das man Zugang zu den Einstellungen erhält.

Darauf achten, was gescannt wird

Wichtig ist es, vor einem Scan darauf zu achten, das Systemdateien, installierte Apps sowie interner - und falls eine Speicherkarte im Telefon steckt - auch externer Speicher in den Einstellungen ausgewählt sind.

Hypatia ist nur über F-Droid verfügbar, einem alternativen Android-Store, in dem ausschließlich freie Software zu finden ist. Wer F-Droid noch nicht nutzt, muss zuerst die Store-App von F-Droid (https://f-droid.org/de) installieren. Darüber kann dann Hypatia heruntergeladen und installiert werden.

© dpa-infocom, dpa:240909-930-227902/1

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