Centbeträge sind die Regel
Alte Schallplatten und CDs verkaufen

10.08.2021 | Stand 16.09.2021, 17:05 Uhr

Wer alte Schallplatten hat, kommt womöglich auf die Idee, diese noch möglichst gewinnbringend zu verkaufen - doch das Erlöspotenzial ist gering.- Foto: Alexander Heinl/dpa-tmn

Trödelmarkt, Inserat, Ankaufsportale oder Plattenladen: Es gibt viele Möglichkeiten, um alte Schallplatten oder CDs zu verkaufen. Hohe Erlöse sind dabei allerdings eher die Ausnahme.

Was bei dem einen achtlos im Keller oder im Regal steht, lässt bei einem anderen das Herz höher schlagen. Wenn alte Schallplatten oder CDs den Besitzer wechseln, kann das für beide Seiten ein Gewinn sein. Mitunter können sich unter den guten Stücken echte Schätze finden - und für einen Verkauf gibt es einige Möglichkeiten.

«Einfach mal in den nächsten Plattenladen gehen und seine Besitztümer zum Kauf anbieten», sagt der Berliner Plattenkenner und -sammler Mario Luesse, der bei einem großen Platten-Label arbeitet und früher selbst Ladenbetreiber war. Die Plattenläden begutachten das Angebotene danach, wie wahrscheinlich es ist, dass sie es weiterverkaufen können.

Exotisches kommt an

«Prinzipiell kommen Einzelstücke ebenso für einen Ankauf infrage wie ganze Sammlungen», erklärt Ralf Brendgens, Inhaber des Plattenladens «Hitsville» in Düsseldorf. Begehrt seien aktuell Rockmusik aus den 1960er Jahren, Funk Soul und Modern Jazz. Besitzer von alten Platten oder CDs sollten sich allerdings keine Illusionen machen. Kommt ein Verkauf zustande, gibt es pro Stück zumeist ein paar Cents oder einen Betrag im einstelligen Euro-Bereich.

«Nur bei Top-Raritäten kann es mehr, in seltenen Fällen sogar bis hin zu mehreren tausend Euro sein», so Luesse. Was sind das für Scheiben? «Es geht vor allem um exotische Pressungen», erklärt Brendgens. So können beispielsweise Platten der Beatles in Original-Pressung aus den ersten Wochen in dem Jahr, in dem sie auf den Markt kamen, viel Geld bringen.

Ebenfalls von hohem Wert: Originale Erstpressungen auf dem Jazz Label Blue Note Records. Hinweise, ob eine Platte eine Original-Pressung sein könnte oder nicht, finden sich unter anderem in den Gravierungen auf der Auslaufrille einer Platte.

Bitte ohne Staub und Kratzer

Je besser der Zustand, desto mehr Geld gibt es. Das Vinyl selbst ist im Idealfall staubfrei und vor allem ohne Kratzer. Auch interessante Plattenhüllen können punkten. «In jedem Fall sollten sie frei von Beschriftungen wie etwa Name und Anschrift des aktuellen Besitzers sein und keine Risse, Flecken oder sonstige Beschädigungen aufweisen», so Brendgens.

Online den Wert einschätzen

Wer seine alten Schätze loswerden will, kann sich auch mit einem kleinen Verkaufsstand auf den Trödelmarkt stellen. Oder eine Anzeige in einer Tageszeitung oder über ein Online-Verkaufsportal schalten. Zudem gibt es im Internet diverse Ankaufsportale. Bei einigen Anbietern kann man den möglichen Wert des alten Tonträgers gleich online ermitteln - nach Eingabe der ISBN-Nummer ploppt der Betrag auf, den derjenige zu zahlen bereit wäre.

Ist eine Platte ohne ISBN-Nummer, können Verkaufswillige möglichen Ankäufern eine Liste zukommen lassen, welche Tonträger in welchem Zustand sie zu bieten haben. Weil es unbequem sein kann, größere Plattensammlungen bruchsicher einzupacken und zu verschicken, kommen viele Käufer auch zu einer unverbindlichen Besichtigung vorbei.