Viel Kleid für wenig Geld
So findet man ein günstiges Brautkleid

06.08.2021 | Stand 06.08.2021, 12:46 Uhr

So können Sie leicht sparen: Schöne Brautkleider gibt es oft auch Second Hand, im Schlussverkauf oder Outlets.- Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Hochzeiten im kleinen Rahmen sind angesagt. Denn eine Feier im großen Stil kann und will sich nicht jeder leisten. Gerade das Brautkleid kann Unsummen kosten - kann, muss aber nicht.

Was haben Amal Clooney, Herzogin Catherine, Victoria Swarovski gemeinsam? Alle hatten prächtige Hochzeitskleider - und gaben dafür laut der Zeitschrift «Vogue» sechsstellige Summen aus.

Nun tragen die normalen Durchschnittsbräute zwar nicht solche teuren Kleider, doch einen höheren vierstelligen Betrag haben auch sie schnell zusammen. Aber auch wer ein kleineres Budget hat, kann ein schönes Brautkleid finden, sagt Kerrin Wiesener vom Bund deutscher Hochzeitsplaner im Gespräch mit dem dpa-Themendienst. Ihr Haupttipp: «Viele Fachboutiquen für Brautmode haben in der Regel einen kleinen Outlet-Bereich» - eine Kleiderstange oder sogar eine ganze Abteilung.

Und Lager dürften gerade jetzt voll sein. «Wegen Corona haben viele Geschäfte weniger Kleider verkauft», berichtet die Hochzeitplanerin aus Paderborn. «Wer in einem Sale einkauft und die Mustergröße des Ladens hat, kann 30 bis 50 Prozent sparen». Oft bestellen die Läden unterschiedliche Mustergrößen - es lohnt sich also, danach zu fragen.

«Wer zusätzlich ein Kleid aus dem vorvorletzten Jahr auswählt, kann sogar bis zu 70 Prozent sparen», ergänzt Kerrin Wiesener. Zwar kommen jede Saison neue Trends heraus, doch so schnell verändert sich die Brautmodewelt nicht.

Second-Hand-Kleider besser nicht aus privater Hand

Keine Überraschung, auch für Brautkleider gibt es spezielle Second-Hand-Geschäfte - online wie offline. Und sogar auf den Second-Hand-Plattformen im Netz für die Alltagsmode finden sich Hochzeitskleider.

Von Privatkäufen rät Wiesener aber ab: «Fotos können auch täuschen und nicht immer können Sie die Ware vorher anprobieren.» Auch kann man die Kleider nur selten zurückschicken, wenn sie nicht passen.

Zwar sei bei Kleidern mit Schnürungen die Passform obenherum meist unkompliziert, so Kerrin Wiesener. Doch oft geht es auch darum, wie Details wirken oder ob man etwa den Stoff noch rauslassen kann. «Auch wenn das Kleid dann vielleicht nur 200 Euro gekostet hat, ist das immer noch zu viel, wenn Sie es dann in die Tonne kloppen müssen.»

Wiesener ergänzt: «Bei professionellen Läden und Plattformen prüfen die Verkäufer in der Regel, dass die Kleider richtig gereinigt sind sowie keine Flecken oder Macken haben». Manche Geschäfte nehmen die Kleider nach der Hochzeit auch wieder zum Weiterverkauf an.

Accessoires ausleihen

Manchmal aber hat man in der Familie oder im Freundeskreis Glück und kann sogar ein Kleid oder zumindest die ebenfalls in der Summe teuren Accessoires dort finden. «Für Hochzeiten leiht einem jeder gerne etwas - das gilt auch für Haarschmuck, eine Kette, Ohrringe, den Schleier oder etwa einen Unterrock», sagt Kerrin Wiesener.

Manches von früher ist sogar wieder angesagt, auch wenn es vielleicht dann etwas Umarbeitung und ein kleines Budget für den Schneider braucht: «Aus dem Hochzeitskleid der Oma, die vielleicht in den 1970ern geheiratet hat, könnte man sich beispielsweise ein süßes, kurzes Kleid machen lassen.»

Kosten für Änderungen nicht unterschätzen

Sparen lässt sich übrigens vor allem, wenn man Änderungen am Brautkleid vermeiden kann. «Natürlich fällt beim Gang zum Damenschneider das Kürzen des Rocks um wenige Zentimeter oder ein Abnäher meist nicht ins Gewicht. Allerdings können Änderungen an Spitzen oder aufwendigen Applikationen teuer werden», berichtet die Hochzeitsplanerin.

Es kann dagegen vergleichsweise recht günstig sein, sich ein Kleid neu anfertigen statt es erst zu kaufen und dann ändern zu lassen. «Ab etwa 500 Euro aufwärts kann man ein zeitlos-schlichtes, maßgeschneidertes Seidenkleid bekommen», sagt Wiesener.