Herzhafter Geschmack
«Ökotest»: Kidneybohnen brauchen keinen Zuckerzusatz

30.09.2021 | Stand 09.11.2021, 16:17 Uhr

Zuckerzusätze in Kidneybohnen-Dosen müssen nicht sein. Reste aus der Dose werden am besten im Kühlschrank aufbewahrt - allerdings vorher umgefüllt etwa in ein Glasschälchen.- Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Bohnen, die den Ökotestern Freude bereiten: Kidneybohnen stecken voller Eiweiß und enthalten kaum Schadstoffe. Dafür sind sie weit gereist und werden manchmal extra gesüßt - völlig unnötig.

In scharfen Chili-Eintöpfen, herzhaften Tacos, Salaten oder Bowles sind sie nicht nur ein roter Farbtupfer, sondern sorgen auch für eine salzig-würzige Geschmacksnote. Wer würde da vermuten, dass in Kidneybohnen aus dem Glas oder der Dose Zucker zugesetzt ist? Trotzdem steckt er in 11 von 20 untersuchten Produkten, fand die Zeitschrift «Ökotest» (Ausgabe 10/2021) heraus.

Die Testsieger

Wer eine halbe Dose verwendet, kommt teilweise auf bis zu sechs Gramm Zucker, haben die Ökotester ausgerechnet. Doch es geht auch ohne. Das zeigen fünf Testsieger mit Note «sehr gut» aus dem Bio-Segment: Alnatura Kidney Bohnen (1,19 Euro/jeweils für 400 g), Davert Kidneybohnen von Midsona (1,19 Euro), Dennree Kidney Bohnen (1,81), Nur Pour Kidney Bohnen (2,27) und Rapunzel Rote Kidney Bohnen (1,49 Euro).

Auch drei konventionelle Marken kommen ohne Zucker aus und erhielten dafür ebenfalls ein «sehr gut»: D'aucy Kidneybohnen dampfgegart (1,67 Euro), King's Crown Kideybohnen von Aldi Süd (0,55 Euro) und Krini Kidney Bohnen (1,59 Euro).

Neben Zuckerzusatz weitere überflüssige Zusätze

Aber auch die übrigen zwölf Marken schnitten nicht schlechter als «gut» ab. Neben dem Zuckerzusatz sehen die Tester weitere Zusatzstoffe als überflüssig, etwa Calciumchlorid und modifizierte Stärke, die ein Weichwerden der Bohne verhindern. Lediglich in je einem Fall ließen sich Spuren eines Pestizids sowie eines Mineralöls feststellen.

Da Kidneybohnen vor allem aus den USA, Kanada und China kommen, würden sich die Tester allerdings auch regional angebaute Kidneybohnen wünschen.

Flüssigkeit wegschütten oder nicht?

Entwarnung geben die Ökotester bei der Konservenflüssigkeit. Da werde immer wieder empfohlen, sie wegzuschütten. Das sei eigentlich nicht nötig, reduziere aber die blähende Wirkung von Hülsenfrüchten. Der Grund: Ein Teil der für Blähungen verantwortlichen Mehrfachzucker löst sich beim Einweichen und Kochen und geht in die Flüssigkeit über. Eine blähende Wirkung mildert aber auch Kümmel, Kreuzkümmel, Majoran oder Bohnenkraut.

Wohin mit den Resten?

Und noch einen Hinweis hat die Zeitschrift zu den Dosen-Produkten: Reste aus angebrochenen Dosen sollten umgefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Andernfalls könnte sich Zinn aus dem Dosenmaterial lösen und in die Bohnen übergehen.