Gut gerüstet
Mit Trinkblase und Filterstrohhalm auf Pilgertour

24.04.2023 | Stand 24.04.2023, 12:04 Uhr

Backup-Lösung - Mit einem Wasserstrohhalm lässt sich auch auf einer langen Tour unterwegs Wasser, etwa aus einem Bach, filtern. Das erspart das Schleppen von Wasserflaschen. - Foto: Felix Kästle/dpa/dpa-tmn

Auf Pilgertouren will jedes Gramm an Gepäck wohl bedacht sein - auch bei der Verpflegung. Profis raten zu Trinkblasen statt Wasserflaschen und zu Rohkostriegeln statt Müsliriegeln mit Industriezucker.

Wer auf Pilgertour geht, sollte seinen Flüssigkeitshaushalt im Blick haben und sich nicht ohne ausreichend Wasser und Elektrolyte in Bewegung setzen. Dazu rät Boris Gnielka, Redakteur beim Magazin «Outdoor» in Stuttgart.

Dafür sei es heute allerdings nicht mehr üblich, etliche Wasserflaschen zu schleppen, deren Gewicht man bei jedem Schritt zu spüren bekommt. Eine bessere Wahl seien sogenannte Trinkblasen, die aussehen wie Blutspendebeutel. Sie gibt es bereits ab 15 Euro, gute Marken kosten zwischen 30 und 40 Euro.

«Die Blasen sind eine smarte Angelegenheit», sagt Gnielka. Sie fassen je nach Modell bis zu drei Liter. Ein Vorrichtung dafür sei meist in modernen Rucksäcken vorgesehen oder es gibt sie in Nierengurt-Form.

Die Trinkblasen sind mit einem Schlauch- und Ventilstück ausgestattet, auf das man beißt und so Flüssigkeit saugt. Da sie sich an den Körper schmiegen, heizen sie sich trotz Hitze nur auf Körpertemperatur auf. Trägt man Wasserflaschen in den Seitentaschen, würden die sich viel mehr aufheizen.

Als Backup: Wasserfilter zum Nachtanken

Ebenfalls sehr praktisch sind für den Outdoor-Experten passende Wasserfilter - falls man unterwegs nachtanken will. Sie werden auf den Verschluss einer Trinkblase gesteckt und in einen Bach oder schlimmstenfalls eine Pfütze gehalten. «Die Filter sehen aus wie dicke Strohhalme, Filz- oder Klebestifte und filtern das Wasser zu 97 Prozent sauber», erklärt Boris Gnielka.

Eine volle Trinkblase und ein Filter als Backup seien für eine Tagestour ausreichend. Er würde dafür nur klares Wasser nutzen, vor allem wenn es heiß ist. «Wer aber lieber Apfelschorle mag, sollte darauf achten, dass es keine naturtrübe ist. Dadurch verklebt der Verschluss», warnt der Experte. Auch Elektrolytpulver sollten eher nicht in der Blase landen. Die würde Gnielka separat nehmen: «Oder gleich Elektrolytsticks.»

Rohkostriegel aus Datteln als Snack

Als Snacks kämen leicht verdauliche Riegel mit langkettigen Kohlenhydraten infrage. «Am besten ohne Industriezucker, dafür mit Datteln. Das sind richtige Nährstoffpakete», so Boris Gnielka.

Sein Tipp: Es gibt in Drogeriemärkten vegane Rohkostriegel in verschiedenen Geschmacksrichtungen. «Die sind perfekt», so Gnielkas Urteil. Was auch immer geht, sei eine Banane als Klassiker: «Sie bringt schnelle Energie - ganz ohne Industriezucker.»

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