Kleine Züchtungen machen aus gängigen Gemüsesorten schnell etwas Besonderes. Ein Beispiel sind Mini-Auberginen. Was sie übel nehmen und wie man sie verwenden kann, erklärt ein Experte.
Sie haben die Größe eines Tennisballs und sehen aus wie Babys von normalen Auberginen. Die Mini-Auberginen schmecken wie die großen Exemplare, haben jedoch im Inneren weniger Samenkörnchen und sind viel empfindlicher. Beim Einkauf sollte man auf eine glatte, glänzende Haut achten. „Sind sie beim Einkauf schrumpelig und haben braune Flecken, deutet das auf einen Kälteschaden hin“, erklärt Daniel Wennemuth, Qualitätskontrolleur bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn.
Kälteschäden könnten schon mal bei Flugwaren wie der Mini-Aubergine auftreten, wenn sie etwa aus Indien, Kenia oder Bangladesch importiert werden. Bereits unter 3 Grad kommt es zu den faltigen und braunen Folgen. Sie sind dabei mehr als nur Schönheitsmakel. „Der Kälteschaden wächst schnell ins Fleisch hinein. Innerhalb weniger Stunden wird die Frucht auch innen braun. „Ich würde dann vom Verzehr abraten“, sagt der Qualitätsexperte.
Auf den Blattansatz achten - dort droht Schimmelgefahr
Wegen der Kälteempfindlichkeit würde er Mini-Auberginen auch nicht im Kühlschrank aufbewahren - es sei denn er ist auf 7 bis 8 Grad eingestellt. „Da sind große Auberginen viel robuster, auch was Schimmel und Kälte betrifft“, sagt Wennemuth. Er rät auch, den Kelch der lila Rarität genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn dort könne sich schnell Schimmel bilden.
Wenn sich der Geschmack nicht von den großen Auberginen unterscheidet - was lässt sich aus der Miniversion kulinarisch zaubern? „Man kann sie dämpfen, aushöhlen und dann wie ein russisches Ei mit einem Mix aus dem Auberginenfleisch, Knoblauch, Sesampaste oder Frischkäse wieder füllen“, schlägt Wennemuth vor. Was auch denkbar wäre: Pur gegrillt oder gekocht und dann mit einem Avocadodip servieren.
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