Daytrading als Fulltime-Job – kann man davon leben?

07.10.2022
−Foto: pixabay.com

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Der digitale Börsenhandel erlaubt es jedem Erwachsenen, am Börsengeschehen teilzuhaben. Verdient man dabei im Hauptberuf ausreichend Geld?

Mit der fortschreitenden Digitalisierung hat sich bei den Deutschen eine gewisse Affinität zum Börsenhandel entwickelt. Dem Internet sei Dank, dass viele Landsleute vom Küchentisch oder vom Sofa aus am Wertpapierhandel teilhaben können. Dabei existieren verschiedene Ausprägungen, um am Börsengeschehen zu partizipieren.

Eine davon ist das sogenannte Daytrading. Der Anleger arbeitet tagsüber während der Öffnungszeiten der Börse an den Bildschirmen. Zum Feierabend schließt er alle Positionen und genießt die Freizeit. Wie kann man davon leben?

Was ist Daytrading?

Als Daytrading wird der Tageshandel während der offiziellen Börsenöffnungszeiten bezeichnet. Die Arbeitszeiten ähneln denen herkömmlicher Beschäftigungsverhältnisse. Im Gegensatz zum Investor, der einen langfristigen Anlagehorizont verfolgt, nutzt der Daytrader kleine Schwankungen in den Charts aus, um Geld zu verdienen.

Da in der kurzen Zeitspanne wenig Gewinne erzielt werden, setzt der Daytrader auf sogenannte Hebelprodukte. Das bedeutet, dass er mit relativ geringem Einsatz hohe Summen gewinnen kann. Allerdings sind auch gewaltige Verluste möglich. Das hohe Risiko bedingt, dass Anfänger erst die Grundlagen im Daytrading lernen sollten, bevor der erste Euro investiert wird.

Das sollten Daytrading-Anfänger beachten

Beim Trading ist das Risiko sehr hoch. Es darf nur solches Kapital eingesetzt werden, das nicht zur Bestreitung des Lebensunterhalts benötigt wird. Zudem empfiehlt es sich, anhand eines Demokontos die ersten Schritte im virtuellen Handel zu vollziehen. Dadurch kann sich mit der Handelssoftware, den Marktmechanismen und der Vielfalt der Strategieansätze vertraut gemacht werden. Der angehende Daytrader entwickelt mit dieser Vorgehensweise ein Gefühl für das Handelsgeschehen und erspart sich eine Menge Lehrgeld.

Diese Voraussetzungen benötigt ein Daytrader

Grundvoraussetzung für den Daytrader ist eine fundierte Kenntnis der Märkte und deren Funktionsweise. Dafür ist eine gewisse Erfahrung notwendig. Daytrading kann ein ausgeprägtes Stresslevel verursachen.

Folgende Voraussetzungen sind zwingend notwendig:

  • ein ausreichend bemessenes Startkapital
  • die Fähigkeit, einem starken mentalen Druck standzuhalten
  • eine hohe Konzentrationsfähigkeit
  • eine professionelle Handelssoftware
  • ein Broker
  • gute Marktkenntnisse
  • strenge Disziplin
  • eine geeignete Handelsstrategie

Daytrading-Strategien

Strategien zum Daytrading gibt es viele. Die eigentliche Strategie ist abhängig von der individuellen Risikobereitschaft und Erfahrung und wird von jedem Trader mit der Zeit selbst detailliert für seine Ansprüche und Verhaltensweisen entwickelt. Grundsätzlich lassen sich drei verschiedene Strömungen erkennen:

Trendfolgestrategie

Diese Strategie eignet sich besonders für Anfänger. Dabei wird nach dem Prinzip “The trend is your friend” gehandelt. Es wird nach starken Bewegungen und Volumina gesucht und diesen gefolgt. Sie erfordert ein großes Maß an Disziplin, um den besten Zeitpunkt des Ein- oder Ausstiegs zu ermitteln.

Pullback-Strategie

Bei dieser Vorgehensweise handelt der Trader im Umkehrschluss zur Trendfolgestrategie. Sie eignet sich nur für Fortgeschrittene, weil dabei gegen den Trend gesetzt wird. Das Geheimnis ist es, genau den Zeitpunkt der Trendumkehr zu erwischen.

Scalping

Wer nach dieser Strategie handelt, versucht von kleinsten Kursschwankungen zu profitieren. Die Zeitspanne zwischen Eröffnung und Schließung beträgt nicht mehr als einige Minuten. Im Extremfall bleibt eine Position nur einige Sekunden offen.

Der Broker

Der Broker ist das Bindeglied zwischen dem Trader und der Börse. Nur er hat eine Börsenlizenz. Er handelt im Namen und mit dem Kapital Dritter. Er sollte folgende Eigenschaften besitzen:

  • eine professionelle Handelsplattform
  • ein Demokonto
  • schnelle Ausführung der Trades
  • geringe Handelsgebühren
  • eine hohe Liquidität
  • einen 24-Stunden-Support in deutscher Sprache
  • keine versteckten Kosten
  • ein Angebot an kostenlosen Webinaren und sonstigen Weiterbildungsmöglichkeiten

Welche Produkte bieten sich für Daytrader an?

Als Daytrader kann mit allen Finanzprodukten gehandelt werden. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

Lohnt sich Daytrading im Hauptberuf?

Für Daytrader existieren zwei Möglichkeiten, um den Lebensunterhalt zu bestreiten: Zum einen gibt es fest angestellte Trader, die bei einer Bank, einem Investmentunternehmen oder einer Fondsgesellschaft ihrem Job nachgehen. Bei dieser Tätigkeit handeln sie nicht mit ihrem eigenen Geld.

Wer selbstständig als Daytrader tätig ist, der setzt sein eigenes Kapital ein. Um davon leben zu können, müssen die Gewinne die Verluste übersteigen. Es bleibt zu bedenken, dass sowohl die Gewinnchancen groß sind als auch hohe Verluste eintreten können.

Als Warnung sei an dieser Stelle angefügt, dass nur etwa 25 % der selbstständigen Daytrader ein Auskommen erwirtschaften, das ein bequemes Leben ermöglicht.