Empathie
„Kopf hoch!“: Liebeskummer-Floskeln können verletzen

21.08.2023 | Stand 21.12.2023, 17:02 Uhr |

Zwei Frauen gehen spazieren - Da sein und zuhören: Das hilft der Freundin bei Liebeskummer. - Foto: Christin Klose/dpa-tmn

„Das wird schon wieder“ oder „Andere Mütter haben auch schöne Söhne“: Hat die beste Freundin Liebeskummer, liegen einem vielleicht Sätze wie diese auf der Zunge. Hilfreich sind sie nicht.

Wer einen guten Freund oder eine gute Freundin durch eine Zeit des Liebeskummers begleitet, verzichtet besser auf Ratschläge und Floskeln wie „Es wird alles wieder gut“.

„Das wird der Sache nicht gerecht. Menschen, die in tiefer Trauer sind, fühlen sich dann nicht wirklich ernst genommen“, sagt die Buchautorin Dorothee Döring („Späte Trennung - Selbstbestimmt durchstarten mit 50+“). Was Menschen mit Liebeskummer ihrer Erfahrung nach brauchen, ist das Gefühl, mit ihrem Leiden akzeptiert und verstanden zu werden.

Wie können Freundinnen und Freunde das vermitteln? „Wichtig ist es, einfach nur zuzuhören - auch wenn die Person etwas zum 20. oder 30. Mal erzählt.“ Und auch ein Satz wie dieser kann gut tun: „Du kannst mich jederzeit anrufen - auch nachts um drei Uhr“.

Hilfreich bei der Einschätzung, was dem Gegenüber helfen kann, ist ein Perspektivwechsel. „Fast jeder hat schon mal Liebeskummer erlebt und kann sich fragen: Was würde ich fühlen? Was würde ich brauchen?“, sagt Döring. Das führe zu mehr Empathie.

© dpa-infocom, dpa:230818-99-875029/2

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