In diesen Tagen stehen die Halbjahreszeugnisse an. Ob sie Freude verbreiten oder als Giftblätter gesehen werden, kommt auf die Noten an. Eine Umfrage zeigt: Für viele Eltern ginge es auch ohne.
Die anstehenden Halbjahreszeugnisse wecken unter Vätern und Müttern unterschiedliche Erwartungen.
In einer Forsa-Umfrage unter 1003 Eltern schulpflichtiger Kinder rechnen 48 Prozent damit, dass ihre Kinder überwiegend Einsen und Zweien nach Hause bringen. 31 Prozent erwarten, dass sich bessere und schlechtere Noten die Waage halten. Neun Prozent der Befragten rechnen mit überwiegend schlechteren Zeugnisnoten, in dem Fall ab Note drei abwärts. Die übrigen Eltern brauchen darüber nicht nachdenken - ihr Kind bekommt (noch) keine Noten.
Ob nun überwiegend Einsen und Zweien oder eher schlechtere Noten: Weniger als die Hälfte der Eltern (47 Prozent) glaubt, dass die Halbjahreszensuren eine motivierende Wirkung auf ihre Kinder ausüben. 14 Prozent befürchten, dass das Zeugnis ihren Nachwuchs belastet.
Überraschende Erkenntnis zu Noten
Die Umfrage ergab auch eine kleine Überraschung: Demnach hält fast jeder dritte Vater (30 Prozent) und fast jede zweite Mutter (46 Prozent) Noten auf dem Zeugnis nicht für die beste Lösung. Wenn sie die Wahl hätten, würden diese Eltern stattdessen individuelle Rückmeldungen zum Lernstand ihres Kindes bevorzugen.
Die Vorliebe für Noten oder individuelle Einschätzungen zu Lernfortschritten oder -tendenzen hängt auch vom Alter der Eltern ab: 70 Prozent der 50- bis 69-jährigen Eltern bevorzugen Noten, bei den 25- bis 39-Jährigen sind es nur 50 Prozent.
Die Forsa-Umfrage wurde vom Nachhilfeanbieter „Studienkreis“ in Auftrag gegeben.
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