
Richtige Informationen finden - Auf der Suche nach den richtigen Informationen hilft Bibliothekarin Ute Engelkenmeier weiter. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn
Bibliotheken sind Orte, an denen Unmengen von Wissen zugänglich gemacht wird. Damit sich alle zurechtfinden, hilft Bibliothekarin Ute Engelkenmeier - analog wie digital.
Den ganzen Tag über in der Stille der Bibliothek eine ruhige Kugel schieben und die Zeit nutzen, ausgiebig zu schmökern - das ist eines der Vorurteile, mit dem Ute Engelkenmeier aufräumen muss, wenn es um ihren Joballtag geht.
Die Bibliothekarin arbeitet in leitender Position an der Dortmunder Universitätsbibliothek. Im Job-Protokoll erzählt sie, wie ihr Berufsalltag wirklich aussieht.
Der Weg in den Beruf
Ich habe mein Studium für Öffentliches Bibliothekswesen an der Fachhochschule in Köln begonnen. Mit 22 absolvierte ich mein erstes Praktikum und hatte ein Schlüsselerlebnis: Ich durfte in einem Bücherbus mitfahren. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie wir im Bus auf die Haltestellen zusteuerten, wo Kinder und Jugendliche auf uns warteten, um mit Infos und Lesestoff versorgt zu werden.
Das war so ein tolles Gefühl, erwartet zu werden und dann zu beraten, zu helfen und Wissen weitergeben zu können. Bei diesem Praktikum ist bei mir vollends der Funke übergesprungen.
1994 habe ich mein Studium als Diplom-Bibliothekarin (FH) beendet. Später habe ich ein musikbibliothekarisches Zusatzstudium sowie berufsbegleitend einen Master erworben. 2018 habe ich die Promotion am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der der Humboldt-Universität zu Berlin absolviert.
Der Berufsalltag
Seit Mai 1995 bin ich in der Universitätsbibliothek Dortmund tätig. Meine bisherigen Stationen waren die Bereiche Katalogisierung sowie Büroleitung und Öffentlichkeitsarbeit. Aktuell leite ich den Geschäftsbereich «Information und Lernort».
An manchen Tage habe ich auch Dienst an der Servicetheke und helfe dort Besucherinnen und Besuchern. Da geht es um Fragen wie «Wie kann ich mich anmelden?» oder «Wie komme ich ins WLAN?». Ich führe kurze Rechercheeinführungen durch und berate, wie sich Informationen suchen lassen.
Bibliothekarinnen und Bibliothekare haben je nach Bereich noch vielfältige andere Aufgaben. Sie überprüfen vorhandene Bestände auf Aktualität, sie entscheiden über Neuanschaffungen, beschaffen Literatur aus anderen Bibliotheken und überarbeiten Online-Kataloge. Je nach Bibliothek bereiten sie Führungen, Veranstaltungen zur Lesekompetenz und Autorenlesungen vor. Wichtig sind aktuell besonders die Angebote rund um Fake News.
Die schönsten Seiten des Berufs
Der Beruf steht für den offenen Zugang zu Wissen, das ist ein Wert, mit dem ich mich gerne identifiziere. Nicht nur die IT-Kompetenzen sind gestiegen, auch pädagogische Kompetenzen sind erforderlich, wenn es darum geht, Lernende zu unterstützen.
Und: Man kann so viel Neues ausprobieren. Mein Beruf wird sich auch künftig durch die Digitalisierung noch enorm weiterentwickeln, und dadurch werde auch ich mich weiterentwickeln und weiter lernen. Darauf freue ich mich.
Die weniger schönen Seiten
Wenn Bibliotheken zum Beispiel auf kommunaler Ebene aus Geldmangel schließen müssen, dann tut mir das in der Seele weh. Denn in vielen Kommunen sind Bibliotheken oft der einzige kulturelle Ort der Begegnung, niederschwellig und kommerzfrei. Wenn dieser gekappt wird, fehlt ein lebendiger Ort für die Gemeinde.
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Digitalisierung der Bibliotheken - Die Digitalisierung der Bibliotheken hat schon vor langer Zeit begonnen. Ute Engelkenmeier setzt sich als Leiterin des Geschäftsbereich «Information und Lernort» an der Universitätsbibliothek Dortmund immer wieder mit neuer Technik auseinander. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Auf der Suche nach Informationen - Sie unterstützt Lernende auf der Suche nach den richtigen Informationen: Bibliothekarin Ute Engelkenmeier leitet den Geschäftsbereich «Information und Lernort» an der Unibibliothek Dortmund. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Genau das Richtige - Schon bei einem Praktikum mit Anfang 20 wusste Ute Engelkenmeier, dass der Job der Bibliothekarin genau das Richtige für sie ist. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Pädagogische Kompetenzen - Wer wie Ute Engelkenmeier, Leiterin des Geschäftsbereichs «Information und Lernort» an der Unibibliothek Dortmund, als Bibliothekarin arbeiten möchte, braucht insbesondere pädagogische Kompetenzen. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Zugang zu Wissen bieten - Einen offenen Zugang zu Wissen bieten: Mit diesem Aspekt ihres Berufs identifiziert sich Bibliothekarin Ute Engelkenmeier besonders. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Roboter scannt Bücher - Ute Engelkenmeier, Geschäftsbereichleiterin «Information und Lernort» an der Universitätsbibliothek Dortmund, setzt sich häufig mit neuer Technik auseinander: Dieser Roboter scannt zum Beispiel Bücher mit Funketiketten und meldet deren Standort an einen Katalog. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Geschäftsbereichsleitung - Die Bibliothek wird digitaler: Diesen Prozess zu begleiten, ist nur eine der Aufgaben von Ute Engelkenmeier. Sie hat die Geschäftsbereichsleitung «Information und Lernort» an der Universitätsbibliothek Dortmund inne. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn

Mit Virtual Reality experimentieren - Der Lernraum Bibliothek verändert sich: Bibliothekarin Ute Engelkenmeier ist deshalb auch an Projekten beteiligt, die zum Beispiel mit Virtual Reality experimentieren. - Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn