Kommunikation

Mit beiden Beinen fest im Berufsleben – So findet man die richtige Weiterbildung

31.05.2021
−Foto: aduco Internet GmbH

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Wer mit beiden Beinen fest im Berufsleben stehen möchte, kommt nur in den seltensten Fällen an einer beruflichen Weiterbildung vorbei. Mittlerweile sind Weiterbildungsmöglichkeiten in nahezu allen Branchen vorhanden. Ob die Stärkung eigener Kompetenzen oder das Voranbringen der Karriere – berufliche Weiterbildung bietet Perspektiven für jedes Alter. Wir zeigen, wie man aus den unzähligen Angeboten das passende für sich findet.

Was bringt berufliche Weiterbildung wirklich?

Ohne Weiterbildung ist ein berufliches Vorankommen kaum möglich. Vor allem während wirtschaftlicher Extremsituationen kann man sich durch Kompetenzen und Fähigkeiten gegen andere Bewerber durchsetzen. Perspektiven in der Corona-Krise könnten deswegen Fort- und Weiterbildungen sein. Beschäftigte können so den eigenen wirtschaftlichen Wert für ihren aktuellen oder zukünftigen Arbeitgeber stärken.

Sowohl Selbständige als auch Angestellte können von Weiterbildungsangeboten profitieren. Vor allem dann, wenn man nach einer längeren Auszeit – etwa nach der Elternzeit oder nach überstandener Krankheit – wieder in seinen Beruf zurückkehren möchte, kann es helfen, sein Wissen aufzufrischen bzw. ergänzende Kompetenzen zu entwickeln. Mit folgenden Vorteilen kann man rechnen:

  • Angestellte erhalten zusätzliche Aufstiegschancen
  • Selbständige und Unternehmer erhalten Wettbewerbsvorteile und profitieren von besseren Zukunftsperspektiven
  • Arbeitsuchende können ihre Einstiegschancen erhöhen
  • Existenzgründer können mit dem notwendigen Know-how starten

Präsenz- oder Online-Weiterbildung?

Wenn von Weiterbildung die Rede ist, stellt sich automatisch die Frage, ob diese als Online-Workshop oder als Präsenz-Veranstaltung absolviert wird. Beide Varianten bieten Vor- aber auch Nachteile.

Eine Online-Weiterbildung

  • ermöglich eine freie Zeiteinteilung und eine individuelle Einplanung der Lernzeiten in den Alltagsablauf
  • ist in der Regel kostengünstiger als eine reine Präsenz-Weiterbildung, schließlich entfallen Kosten für Anreise und Unterbringung
  • erstreckt sich üblicherweise über einen längeren Zeitraum, so dass die Möglichkeit besteht, das Gelernte in der Praxis zu erproben und bei Unklarheiten oder Fragen mit anderen Teilnehmern sowie dem Workshopleiter zu sprechen
  • verspricht eine individuelle, diskrete Kommunikation, wodurch Informationsaustausch und Wissensvermittlung intensiver sein können als bei einer Präsenz-Weiterbildung
  • ermöglicht es, mit den Medien der Zukunft zu arbeiten und sich den Lernstoff selbst zu erarbeiten
  • hat den Nachteil, dass man mehr Eigeninitiative und Selbstdisziplin aufbringen muss
  • setzt voraus, dass man ein gewisses technisches Verständnis mitbringt und über das notwendige Equipment verfügt

Eine Präsenz-Weiterbildung

  • ermöglicht den Erfahrungsaustausch mit Kollegen anderer Branchen
  • bietet eine hohe soziale Dynamik, welche die Lernerfolge positiv beeinflussen kann
  • beinhaltet eine direkt ansprechbare Kursleitung
  • ist weniger flexibel als ein Online-Kurs
  • ist häufig zeit- und kostenintensiver

Neben der reinen Online- oder Präsenz-Weiterbildung gibt es eine Lernform, bei der die Vorteile beider Varianten miteinander kombiniert werden: das so genannte Blended Learning. Wer sich in keiner der beiden vorgestellten Weiterbildungsformen zu 100 %wiederfindet, sollte sich nach kombinierten Bildungsangeboten umschauen.

Welche Arten von Weiterbildungen gibt es?

Berufliche Weiterbildung verfolgt immer ein Ziel. Wer weiß, worin sein Ziel liegt, kann einige Angebote bereits aussortieren.

Fachliche Weiterbildung:

Eine fachliche Weiterbildung verschafft fachliches Zusatzwissen für die tägliche Arbeit und lässt einem zum Experten auf dem eigenen Gebiet werden. Möglich ist etwa eine Weiterbildung zum Steuerberater oder zum Wirtschaftsprüfer.

Management-Kurse:

Das Trainieren von Soft Skills wird häufig genutzt um auf den nächsten Karrieresprung vorzubereiten oder die aktuelle Position besser auszufüllen. Beispiele sind Kurse zu Rhetorik oder Verhandlungstechniken.

Umorientierung:

Für eine berufliche Umorientierung bietet sich ein berufsbegleitendes Studium an. So lässt sich der beruflichen Laufbahn eine neue Richtung geben.

MBA:

Um in eine Führungsposition aufzusteigen, ist Management-Wissen unerlässlich. Für Nicht-BWLer bietet der MBA-Titel die Option, wirtschaftswissenschaftliches Zusatzwissen zu erwerben. Gewählt werden kann zwischen Vollzeit- und Teilzeit-Studium.

So lässt sich die passende Weiterbildung finden

Doch wie findet man nun die Weiterbildung, die persönlich am besten zu einem passt? Wir haben sechs Tipps für die Recherche zusammengestellt.

  1. Weiterbildungsdatenbanken:

Die Weiterbildungsdatenbank der Agentur für Arbeit bietet mehr als 800.000 Bildungsangebote und ist damit Deutschlands größte Weiterbildungsdatenbank. Daneben können auch regionale und private Datenbanken genutzt werden. So lässt sich ein Anhaltspunkt über Themen und Angebote finden.

  1. Unabhängige Weiterbildungsberatungsstellen und -berater:

Die meisten Bundesländer bieten ein Netz unabhängiger Beratungsstellen für Weiterbildungsinteressierte. Dort erhält man eine neutrale Beratung, bei welcher der individuelle Bedarf geklärt wird. Außerdem bekommt man Adressen passender Anbieter an die Hand. Eine weitere Alternative sind Karrierecoaches und Karriereberater.

  1. Weiterbildungsanbieter:

Ein guter Weiterbildungsanbieter zeichnet sich dadurch aus, dass er Weiterbildungssuchenden beratend zur Seite steht. Nach einer Analyse des beruflichen Ist-Zustands werden umfassende Möglichkeiten aufgezeigt, wie man beruflich vorankommen kann. In der Regel bekommt man hier aber keine übergreifende, neutrale Beratung.

  1. Geschäftsnetzwerke:

Xing und LinkedIn sind die bekanntesten Business-Netzwerke. Wer dort angemeldet ist, erhält zum Beispiel Zugriff auf Jobangebote und kann sich mit Menschen vernetzen, die dort arbeiten, wo die eigenen beruflichen Ziele liegen.

  1. Gespräche mit Absolventen:

Besonders hilfreich kann es auch sein, mit denjenigen zu sprechen, die eine Weiterbildung besucht haben. Persönliche Erfahrungen, Empfehlungen zu Anbietern und Kursen, Informationen zur Lernbelastung – all das kann dabei helfen, Orientierung für den eigenen Weg zu finden.

  1. Rezensionen von Absolventen:

Auch wenn ein persönliches Gespräch mit einem Absolventen detaillierter ist, können Teilnehmerstimmen aus dem Netz ebenso für eine Orientierung herhalten. Einige Absolventen etwa bloggen über ihre Erfahrungen. Ansonsten findet man Erfahrungen und Bewertungen in sozialen Netzwerken wie Facebook, auf Bewertungsportalen und in Weiterbildungs- und Arbeitsforen. Hilfreich sind diese Informationen insbesondere dann, wenn es darum geht, welcher Bildungsanbieter in die engere Auswahl soll.

Diese Fördermöglichkeiten gibt es

In vielen Fällen gibt es die Möglichkeit, einen Zuschuss zur Weiterbildung zu beantragen. Für einige Zielgruppen ist sogar eine 100%ige Kostenübernahme durch die Agentur für Arbeit möglich. Um von den Fördermöglichkeiten profitieren zu können, muss die Weiterbildung bei einem akkreditierten Bildungsanbieter stattfinden.

Weiterbildungsprämie (für Aufstocker), Bildungsgutschein (für Arbeitssuchende und von Arbeitslosigkeit Bedrohte), Meister-BAföG (für Handwerker und Fachkräfte), Weiterbildungsstipendium (für besonders begabte Berufseinsteiger), Aufstiegsstipendium (für Berufserfahrene, die bei Ausbildung oder Aufstiegsfortbildung herausragende Leistungen erbracht haben) und WeGebAU (für gering qualifizierte und ältere Arbeitnehmer ab 45 Jahren) sind die bekanntesten Förderinstrumente. Daneben gibt es auch Förderangebote von Stiftungen und Förderwerken. In bestimmten Fällen kann auch der Rentenversicherungsträger für die Weiterbildung aufkommen.

Förderung durch den Arbeitgeber: In allen Bundesländern außer in Bayern und Sachsen haben Angestellte zudem einen gesetzlichen Anspruch auf Bildungsurlaub. Wie viele Tage bezahlter Urlaub für eine Weiterbildung beantragt werden können, ist unterschiedlich. In der Regel liegt der gesetzliche Anspruch bei fünf Tagen. Daneben gibt es die Möglichkeit, den Arbeitgeber nach einer Bezuschussung zur Weiterbildung zu fragen. Schließlich profitiert das Unternehmen von Know-how-Zuwachs seiner Angestellten.