Konfliktlösung
Keine Angst vor Streit im Job - aber besser nicht online

05.11.2021 | Stand 11.11.2021, 9:40 Uhr

Zum Themendienst-Bericht vom 5. November 2021: Steht ein Konflikt im Raum, sollten die Beteiligten diesen besser im persönlichen als in einem digitalen Gespräch lösen.- Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

Manchmal scheint es einfacher, einen Konflikt im Job auszuschweigen als sich mit Energie hineinzustürzen. Eine Auseinandersetzung kann sich aber lohnen. Zwei Konflikt-Profis erklären, wie und warum.

Gerade im Arbeitsalltag scheuen wir häufig Auseinandersetzungen. Zum Beispiel dann, wenn wir uns nicht mit einer Führungskraft überwerfen wollen. Es sollte aber niemand Angst haben, sich im Beruf zu streiten, finden Stefanie Molthagen-Schnöring und Dietmar Molthagen, die ein Buch zu gelingender Kommunikation («Lasst uns Reden!») verfasst haben.

Wie das Ehepaar in einem Beitrag auf Xing schreibt, sorgt Streit dafür, dass Probleme angegangen werden und Weiterentwicklung möglich wird. Zumindest gilt das dann, wenn der Konflikt auf Augenhöhe ausgetragen wird und die Beteiligten ein Interesse daran haben, eine Lösung zu finden.

Konfliktgespräch besser persönlich führen

Wichtig seien aber das richtige Setting und eine passende Atmosphäre. Konfliktgespräche sollten demnach im Idealfall nicht digital stattfinden. Zur Kommunikation gehöre mehr als die Sprache, schreibt das Ehepaar in dem Beitrag: Gestik und Mimik nehmen wir digital zum Beispiel nur eingeschränkt wahr.

In einem analogen Austausch seien die unmittelbaren Interaktionsmöglichkeiten besser und die Gesprächssituation verbindlicher. Das ist den Kommunikationsexperten zufolge für Streitgespräche entscheidend.

Auf angemessene Atmosphäre achten

Grundsätzlich präge das Umfeld des Gesprächs das Ergebnis erheblich, halten die Konflikt-Profis fest. Wichtig ist etwa, ausreichend Zeit einzuplanen. Auch ein angenehmer Raum kann den Austausch positiv beeinflussen. Unterschiedlich hohe Sitzpositionen oder ein großer Schreibtisch als Barriere sollten die Streitenden zum Beispiel vermeiden. Denn das signalisiere bereits ein Hierarchiegefälle.