Tipp für den Sommergarten
Blaue Hortensien bleiben nicht einfach so blau

05.08.2021 | Stand 26.08.2021, 13:22 Uhr

Manche Hortensien blühen blau, da sie den Farbstoff Delphinidin in sich tragen - allerdings muss der Boden dafür einen niedrigen pH-Wert haben.- Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Blaue Hortensienblüten sind beeindruckend - und vergänglich. Zumindest die besondere Farbe der Blüten. Grund: Der PH-Wert im Boden stimmt nicht. Was man dann tun sollte.

Blaue Hortensien sind sowas wie eine Laune der Natur: Die Blüten färben sich nur, wenn der Boden an ihrem Standort sauer genug ist. Und sie entfärben sich auch schnell wieder.

Der Hintergrund:

Verantwortlich für die Veränderung der Blütenfarbe ist die Aufnahme von Aluminium-Ionen. Sind sie vorhanden, werden eigentlich rosa oder rote Hortensien-Blüten blau. Fehlen die Aluminium-Ionen, verändert sich das Blau und wird wieder zu Rosa.

Die Pflanze kann die Aluminium-Ionen nur dann über die Wurzeln aufnehmen, wenn sie frei im Boden vorkommen. Das ist bei einem sauren pH-Wert von unter 4,5 der Fall. Liegt die Boden-Reaktion darüber, sind die Ionen fest an andere Stoffe gebunden.

Man kann diese Farbgebung also beeinflussen, indem man im Boden für ein saures Milieu sorgt. Dieses Phänomen tritt aber nur bei rosa blühenden Hortensien auf, die anderen behalten ihre Farbe - wobei alle grundsätzlich eine leicht saure Erde bevorzugen.

Die Tipps:

Die Initiative Magical Hydrangea, ein Zusammenschluss europäischer Hortensien-Züchter, rät: Blaue Hortensien-Sorten statt mit Leitungswasser besser mit Regenwasser gießen, da Regenwasser keinen Kalk enthält.

Da Hortensien recht viel Regenwasser brauchen und dieses im Hochsommer nicht immer in großen Mengen vorhanden ist, kann man aber auch anders nachhelfen: Der Erde etwas Aluminiumsulfat oder Kalialaun beimischen oder sie damit beträufeln.

Beide Stoffe erhalte man in jedem gut ausgestatteten Fachgeschäft und Gartencenter, so die Züchter. Auch entsprechende Hortensiendünger verfügen über die notwendigen Stoffe für die Pflanzen.

Die Züchter raten dazu, die Zugaben in der ersten Septemberhälfte einzuplanen. Wichtig ist, dass das Sulfat nicht mit Gießwasser über das Blatt oder die Blüte geschüttet wird.

Hilft das nicht, sollte man zusätzlich leicht sauren und eventuell auch sandigen Torf mit einem pH-Wert von 4 bis 4,5 um die Pflanzen geben. Das sorge dann auch im Boden für ein saures Milieu.