Praktische Begleiter
Sicheres Gespann: Anhänger am Auto richtig beladen

09.08.2021 | Stand 01.09.2021, 10:16 Uhr

Optische Kontrolle: Steht die Deichsel nicht waagerecht, ist der Anhänger falsch oder zu stark beladen.- Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa/dpa-tmn

Ist der Kofferraum für Umzug oder Urlaub zu klein, kann ein Anhänger hilfreich sein. Bei dessen Beladung sowie bei der Montage an den Pkw gibt es aber einige wichtige Dinge zu beachten.

Ob für den Transport sperriger Möbelstücke oder das Mitführen einer Schlafgelegenheit - Anhänger und Wohnanhänger bieten großen praktischen Nutzen. Doch welcher Hänger passt an welches Zugfahrzeug? Und wie wird er richtig beladen?

Beim Führen eines Gespanns sind besonders die zulässigen Anhänge- und Stützlasten zu beachten, sagt der Tüv Süd. Dabei gibt die Anhängelast an, wie schwer ein Anhänger voll beladen maximal sein darf, um von dem jeweiligen Fahrzeug mitgeführt werden zu dürfen. Die Stützlast gibt die Masse an, die vertikal auf die Anhängerkupplung drückt. Hier gilt der niedrigere der beiden Werte von Zugfahrzeug und Anhänger - meist 100 Kilogramm. Beide Informationen sind den Fahrzeugpapieren zu entnehmen.

Für ein stabiles Fahrverhalten sollte die zulässige Stützlast möglichst ausgenutzt werden. Wird der Anhänger im hinteren Bereich schwer beladen, kann die Stützlast zu gering oder im Extremfall sogar negativ sein. Bei einseitiger Beladung im vorderen Bereich hingegen können die zulässigen Werte überschritten werden. Eine visuelle Prüfung des Gespanns in der Seitenansicht kann Aufschluss geben: Ist ein Knick zu sehen, besteht die Gefahr des Aufschaukelns. Genauer ist die Messung mit einer Personenwaage.

Wohnanhänger haben oft nur geringe Zulademöglichkeit

Schwere Transportstücke sollten laut Tüv Süd nach Möglichkeit achsnah platziert werden. Sämtliche Teile sind mit Spanngurten, Bändern oder Transportnetzen zu fixieren, damit sie bei einer Vollbremsung nicht zum Geschoss werden. Neben der ausgewogenen Beladung muss zudem auf die Einhaltung des zulässigen Gesamtgewichts geachtet werden. Wohnanhänger beispielsweise haben oft eine geringe Zulademöglichkeit.

Auch die Beladung des Zugfahrzeugs erfordert Aufmerksamkeit. Denn inklusive der aufgebrachten Stützlast darf die zulässige Hinterachslast nicht überschritten werden.

Sind alle Punkte beachtet, kann die Fahrt beginnen. Gespannfahrer sollten dann an die veränderten Fahreigenschaften denken: Bremsweg und Kurvenradius nehmen ebenso zu wie die Angriffsfläche für Seitenwinde. Kurven sollten daher entsprechend vorsichtig angegangen, Abstände zu vorausfahrenden Verkehrsteilnehmern vergrößert werden.