Niederbayern

Weitere Fälle von Anlage-Betrug: Teils Zehntausende Euro verloren

25.08.2021 | Stand 25.08.2021, 12:21 Uhr

−Symbolbild: dpa

In der Region werden immer Betrugsfälle im Zusammenhang mit dubiosen Cybertrading-Börsen bekannt. Drei weitere Opfer aus Niederbayern haben sich gemeldet, die laut Polizei teils „immense Summen“ verloren.

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Die scheinbar seriösen und professionell gestalteten Trading-Plattformen im Internet machen vor allem in Zeiten von Null- und Negativzinsen auf Spar- und Girokonten private Anleger neugierig. Die Botschaft: Mit kleinen Investitionen etwa in die Krypto-Währung Bitcoin oder in Binäre Optionen lasse sich schnell ein großes Vermögen bilden.



Das dieser Traum vom schnellen Geld oft nicht real ist, musste unter anderem ein 56-Jähriger aus dem südlichen Landkreis Landshut schmerzlich erfahren. Er fiel nach Angaben der Polizei auf eine betrügerische Tradingplattform herein und tätigte nach einer Erstinvestition von 250 Euro seit Jahresbeginn eine Investition von insgesamt rund 55.000 Euro. „Um den Anleger in Sicherheit zu wiegen, wurde ihm zwischenzeitlich ein Vermögensstand von rund einer Million Euro vorgespielt“, so die Polizei. Zu einer Auszahlung der Anlage kam es nicht mehr, das Geld landete letztendlich, wie in vielen anderen Fällen auch, bei dubiosen Kryptobörsen. Dort hatten die angeblichen "Broker" bereits entsprechende Konten eingerichtet.

Einer erkannte Betrug noch rechtzeitig

Scheinbar Glück im Unglück hatte ein 57-jähriger Mann - ebenfalls aus dem Landkreis Landshut: Er kaufte auf einer Internetseite zunächst ebenfalls für 250 Euro Crypto-Währungen. Als er sich den angeblichen Gewinn, der mittlerweile nach Darstellung der Betrüger auf mehrere zehntausend Euro gestiegen war, ausbezahlen lassen wollte, sollte er vorher 40 Prozent des Auszahlungsbetrages auf ein Konto eines amerikanischen Kryptobörsen-Dienstleisters überweisen. Der 57-Jährige bemerkte anscheinend noch rechtzeitig den Betrug, sodass sich sein Vermögensschaden glücklicherweise noch in Grenzen hielt.

Weniger Glück hatte ein Anleger aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Eine angebliche Anlageberaterin einer betrügerischen Handelsplattform erläuterte dem 58-Jährigen am Telefon immer wieder die angeblich neuesten und lukrativsten Anlagestrategien. Nachdem die Anlage einer größeren Summe geplant war, musste der 58-Jährige auf Anweisung ein Programm zur Fernwartung auf seinem PC installieren. In der Folge investierte er rund 25.000 Euro. Zu einer Auszahlung der Anlagesumme kam es nicht mehr, das Geld verschwand schließlich auf einem litauischen Konto.

Polizei: Finger weg von solchen Anlage-Formen

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt daher erneut vor der Betrugs-Masche. Die beste Möglichkeit, den Betrügern nicht auf den Leim zu gehen: „Die Finger von solchen Anlage-Formen lassen“, sagte vor Kurzem der Pressesprecher des Polizeipräsidiums, Günther Tomaschko im Gespräch mit der PNP. Im Zweifel sollte man immer bei der Hausbank oder anderen Experten nachfragen, wenn man eine Anlageform nicht versteht. Und hilfreich sei auch, nach Negativ-Rezensionen der Firmen zu suchen, die extrem hohe Traum-Renditen anbieten.

− cav/ce

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