Achtung, flugunfähig

Vorsicht mit Wildvögeln in der Mauser

18.08.2021 | Stand 12.10.2021, 18:06 Uhr

Wildvögel in der Mauser lässt man besser in Ruhe.- Foto: Christoph Schmidt/dpa/dpa-tmn

Im Sommer lassen Wasservögel Federn. Während der Mauser sind sie besonders stressanfällig und gefährdet. Worauf Wassersportler und Spaziergänger achten sollten.

Auch ein noch so schönes Federkleid ist irgendwann abgenutzt und muss gewechselt werden: Doch während der Mauser, wenn die Vögel Federn lassen, werden viele Wildvögel flugunfähig. Die Deutsche Wildtier Stiftung weist darauf hin, dass Enten, Gänse, Schwäne und andere Arten dann besonders schutzbedürftig sind.

So sollten Wassersportler wie Stand-up-Paddler, Kanu- oder Tretbootfahrer auf Seen, Flüssen und Teichen nicht im Schilfgürtel anlegen. Denn dort suchen die Tiere während der Mauser im Sommer Schutz. Lea-Carina Mendel, Artenschützern bei der Stiftung, mahnt Hundebesitzer, ihre Vierbeiner anzuleinen, damit diese nicht in Uferrandzonen und im Gehölz stöbern und die Vögel aufscheuchen. «Es bedeutet puren Stress für sie», sagt Mendel.

Federwechsel im Sommer

Wenn der Fluchtreflex ausgelöst werde, verlören die Tiere Energie, die sie bräuchten, um sich gegen Beutegreifer wie Füchse oder freilaufende Hunde zu wehren.

Dass die Natur den Sommer für eine Vollmauser bei Wasservögeln vorsieht, hat einen Grund. «In dieser Zeit ist es warm, es gibt genug zu fressen, und Vögel gelangen auch ohne ihre sonst funktionsfähigen Flügel an Wasserpflanzen, Schnecken, Insekten oder Körner», so die Artenschützerin.

Andere Vögel wie etwa Greifvögel dagegen bleiben bei einer so genannten Teilmauser flugfähig. Sie ersetzen ihre Schwungfedern nach und nach - dieser Prozess kann sich laut der Stiftung über Jahre erstrecken.

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