Ermittler knacken Handys mutmaßlicher Drogenhändler

06.07.2021 | Stand 07.07.2021, 23:00 Uhr

Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Bayerische Ermittler haben verschlüsselte Handys ausgewertet und sind so mutmaßlichen Drogenhändlern auf die Spur gekommen. Einsatzkräfte nahmen in Mittelfranken und Oberbayern mehr als ein Dutzend Verdächtige fest, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Diese stehen im Verdacht, mit Kokain und Marihuana gehandelt zu haben.

Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes hatten zuvor verschlüsselte Daten von Mobiltelefonen des Anbieters EncroChat ausgewertet, die das Bundeskriminalamt übermittelt hatte. Die Spezialisten konnten nach Angaben der Ermittler die Nutzer, die bayerischen Tatorte und die möglichen Delikte identifizieren.

So nahm die Kripo in Oberbayern den Angaben zufolge drei Tatverdächtige im Alter von 23 bis 25 Jahren fest. Die Männer sitzen laut Polizei in Untersuchungshaft. Sie sollen einen florierenden Drogenhandel im Landkreis Altötting betrieben und diesen über verschlüsselte Chats abgewickelt haben. Die mittelfränkische Polizei kam durch Chat-Auswertungen unter anderem acht Tatverdächtigen auf die Spur, die kiloweise Marihuana nach Nürnberg gebracht haben sollen. Gegen alle seien Haftebfehle erlassen worden, heiß es.

Das 2016 gegründete Unternehmen EncroChat war ein Anbieter für verschlüsselte Kommunikationsnetzwerke, die häufig von kriminellen Banden genutzt wurden. Im Jahr 2020 leitete Europol ein Ermittlungsverfahren gegen EncroChat ein und entschlüsselte es. So kamen Ermittler in mehreren Ländern Europas zahlreichen Rauschgifthändlern auf die Spur.

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