Kaniber appelliert nach Aldis Billigfleisch-Bann an Bürger

25.06.2021 | Stand 27.06.2021, 8:54 Uhr

Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Nach der Ankündigung von Aldi, künftig kein industriell produziertes Fleisch mehr zu verkaufen, appelliert die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber an die Bürger. «Letztlich entscheiden die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Art der Produktion und Tierwohl», sagte die CSU-Politikerin am Freitag. «Sie haben es in der Hand, an der Ladentheke die Mehraufwendungen auch zu honorieren.» Das bezieht sich darauf, dass Fleisch aus tiergerechter Haltung mehr kostet als Massenware.

Aldi Nord und Süd hatten versprochen, bis 2030 den Verkauf von Fleisch einzustellen, das in reiner Stallhaltung produziert wird, ohne dass die Tiere jemals an der Luft sind und Sonne sehen. «Dass Aldi Billigfleisch den Kampf angesagt hat, ist ein gutes und wichtiges Signal», sagte Kaniber dazu. «Aber Qualität hat natürlich ihren Preis. Unsere Erzeuger müssen für ihre guten Produkte auch fair entlohnt werden. Jeder in der ganzen Wertschöpfungskette muss von den Produkten auch leben können.»

Kaniber betonte, dass die bayerischen Bauern auf diesem Weg schon sehr weit seien - und unterstrich den Beitrag der Staatsregierung dazu. Für das bayerische Tierwohlprogramm «BayProTier» werde die Regierung bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr ausgeben.

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