Zweitliga-Aufsteiger begeistert

Eisbären Regensburg schlagen nächsten Topfavoriten

23.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:20 Uhr

Neu-Eisbär Corey Trivino (in Rot) setzte als Mittelstürmer mit Nikola Gajovsky und Richard Divis im Heimspiel gegen Ravensburg gleich erste Akzente. −Foto: Andreas Nickl

Zweites Heimspiel, zweiter Heimsieg: Vor 2247 begeisterten Zuschauern in der Donau-Arena sorgte DEL-2-Aufsteiger Regensburg weiter für Furore und schlug mit den Ravensburg Towerstars einen der Titelkandidaten mit 3:2 (1:0, 0:0, 1:2, 1:0) nach Verlängerung. Am Sonntag wartet ab 18.30 Uhr bei den Kassel Huskies die nächste Topmannschaft.

„Eine eingespielte Mannschaft, sehr gute Ausländer, ein Top-Kaliber“ - so hatte Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser den EVR aus dem Schwäbischen beschrieben. Im zweiten Heimspiel der Saison schickte er Neuzugang Corey („Einer der besten Bullyspieler“) als Mittelstürmer für Kapitän Nikola Gajovsky und Richard Divis ins Geschehen. Dazu kehrte Tomas Schwamberger zurück, dafür musste Xaver Tippmann angeschlagen pausieren. Und in Reihe vier teilten sich die U-21-Stürmer Daniel Pronin und Lukas Wagner die Aufgabe neben Radim Matus und Center Marvin Schmid.

Wieder begannen die Eisbären wie in den beiden Startspielen ohne jede Furcht und mit viel Mut gegen den Tabellenführer, der aus seinen beiden ersten Spielen mit der Maximalpunktzahl sechs gegangen war. Corey Trivino setzte auch erste Akzente und zeigte, sehr schnell, dass er das Team verstärken kann. Der 32-jährige Kanadier lief auch im ersten Powerplay sofort mit auf.

Mann mit Goldhelm trifft

Die Eisbären machten Druck, hatten durch Schwamberger (2.) oder Topi Piipponen (8.) auch gute Gelegenheiten – und gingen folglich durchaus verdient in Führung. Nach einer schönen Kombination mit Lukas Heger und nach dem Abschluss von Erik Keresztury, nach dem Towerstars-Keeper Jonas Langmann den Puck nur abprallen lassen konnte, war Constantin Ontl zur Stelle. Der Mann mit dem Goldhelm, den der beste Skorer jeden Teams tragen darf, erzielte damit sein zweites Tor und den dritten Skorerpunkt. Und wenn ein Eisbär einmal patzte, war da der wieder äußerst zuverlässige Devin Williams im Tor, der zum Beispiel nach Schwambergers Scheibenverlust gegen gegen den frei vor ihm auftauchenden Nick Latta ausbügelte (18:02).

Es blieb auch im zweiten Drittel so: Die Eisbären traten beeindruckend mutig und bärenstark auf. Ravensburg versuchte, sich ins Spiel zu bringen, doch die Regensburger blieben auch im fünften Drittel der DEL-2-Saison ohne Gegentor. Josh MacDonald scheiterte genauso an Williams (32.) wie Oliver Granz, der nach einem Ontl-Fehlpass im Gegenzug davongeeilt war (33.). Zwischendrin hätte Richard Divis aber auch das 2:0 schießen können. Die Eisbären agierten gegen das eingesessene Zweitliga-Spitzenteam zwar natürlich nicht fehlerlos, machten aber jeden dieser Fehler immer mit ganz viel Einsatz wett.

Ravensburg musste im Schlussabschnitt etwas tun – und tat etwas, zumal sich einer erste Überzahlgelegenheit bot, die Robbie Czarnik prompt zum Ausgleich nach 42:40 Minuten nutzte. Doch die Eisbären ließen sich nicht schockieren und antworteten schon 26 Sekunden später: Bei einem schnellen Gegenzug war Schwamberger nicht zu halten und traf zur neuerlichen Hausherren-Führung.

Siegtor nach 60:14 Minuten

Jetzt wogte das Spiel hin und her: Ein böser Abwehrpatzer der Eisbären brachte das 2:2 durch Maxmilian Hadraschek (45:50), die sich aber durchkämpften. Trotz Regensburger Überzahl in den letzten 103 Sekunden blieb es beim Remis, aber damit war gleichzeitig auch der nächste Überraschungspunkt sicher – und die erste Verlängerung der Saison. Die dauerte genau 14 Sekunden, dann traf Nikola Gajovsky vorbereitet von Corey Trivino.

Regensburg – Ravensburg 3:2 n. V. (1:0, 0:0, 1:2, 1:0)
Eisbären Regensburg: Williams – Gulda, Heider; Weber, Demetz; Bühler, Schütz – Gajovsky, Trivino, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Piipponen, Schwamberger, Schembri; Matus, Schmid, Pronin, Wagner
Ravensburg Towerstars: Langmann – Eichinger, Granz; Sezemsky, Dronia; Gnyp, Schwaiger; Pfaffengut – Sarault, Nick Latta, Herr; Czarnik, MacDonald, Dietz; Hadraschek, Hessler, Louis Latta; Drothen, Brune
Tore: 1:0 (13:46) Ontl (Keresztury-Heger), 1:1 (42:40) Czarnik (Herr-Sarault bei 5-4), 2:1 (43:06) Schwamberger (Schütz), 2:2 (45:50) Hadraschek (bei 4-4), 3:2 (60:14) Gajovsky (Trivino-Divis)

Schiedsrichter: Daniel Kannengießer/Ulpi Sicorschi.
Zuschauer: 2247.
Strafminuten: Regensburg 6, Ravensburg 8

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