Ehepartner beklaut

Urteil: Kein Trennungsunterhalt nach Diebstahl

26.09.2022 | Stand 26.09.2022, 10:57 Uhr

Trennungsunterhalt Diebstahl Urteil Trennung - Eine Frau hat bei der Trennung die Goldbarren ihres Noch-Ehemannes mitgehen lassen. Das kostete sie den Anspruch auf Trennungsunterhalt. - Foto: Arne Dedert/dpa/dpa-tmn

Gehen Eheleute getrennte Wege, wird es oft schmutzig. Um den Ex vor allem finanziell bluten zu lassen, wird mancher Noch-Ehepartner sogar zum Dieb. Doch damit ist der Unterhaltsanspruch futsch.

Wer seinem Noch-Ehepartner Dinge von Wert stiehlt, kann den Anspruch auf Trennungsunterhalt verlieren. Auf ein entsprechendes Urteil des Amtsgerichts Darmstadt weist die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) hin.

Im konkreten Fall war eine Frau in Abwesenheit ihres Mannes aus der Ehewohnung ausgezogen. Unter anderem nahm sie drei Goldbarren mit, die ihrem Mann gehörten. Wert: rund 150 000 Euro.

Tat lässt Unterhaltsanspruch erlöschen

Die Frau forderte von ihrem Mann Trennungsunterhalt in Höhe von rund 2500 Euro monatlich. Den muss der Mann aber nicht zahlen, entschied das Gericht.

Macht sich der Unterhaltsberechtigte eines schweren vorsätzlichen Vergehens wie etwa einem Diebstahl schuldig, könne der Trennungsunterhalt abgelehnt oder herabgesetzt werden. Aufgrund des Diebstahls und des erheblichen Wertes der Goldbarren wäre hier ein Trennungsunterhalt grob unbillig. Wären die Goldbarren nicht sichergestellt worden, hätte der Mann einen schweren wirtschaftlichen Schaden erlitten, heißt es im Urteil.

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