Die Fahrlehrer dürfen wieder ran

Ab Montag droht der Fahrschüler-Stau

19.02.2021 | Stand 19.03.2021, 12:13 Uhr

Tom Hobmeier kann es kaum erwarten: Ab Montag dürfen er und alle bayerischen Fahrlehrer endlich wieder arbeiten. Foto: Grießer

Das Aufatmen war groß bei den Fahrschulen, als vorige Woche bekannt wurde, dass man ab 22. Februar wieder arbeiten darf. Wenn‘s am kommenden Montag losgeht, droht aber gleich der erste Stau – nicht auf der Straße.

Von Tobias Grießer

Landshut. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt Tom Hobmeier. „Das ist wirklich eine freudige Überraschung.“ Der Inhaber von Tom und Steph‘s Fahrschule hatte großen Augen gemacht, als Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vorige Woche gekündet hatten, dass – neben Friseuren – auch die Fahrschulen wieder den Betrieb aufnehmen können. Am kommenden Montag, 22. Februar, geht es für Hobmeier, seinen Kompagnon Stephan Puscher sowie alle anderen bayerischen Fahrlehrer wieder los.



„Endlich“, strahlt Hobmeier, der aber auch weiß, dass es sofort jede Menge Arbeit geben wird – „und sicherlich einige unangenehme Gespräche“. Denn: Weil die Fahrschulen seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt rund sechs Monate geschlossen waren, „gibt es jetzt einen großen Fahrschüler-Stau“, weiß Tom Hobmeier. Es werde sicherlich lange Wartelisten geben – bei allen Fahrschulen. Das heißt: Die künftigen Autofahrer brauchen schon jetzt gute Nerven. Vielleicht ein guter Härtetest für die späteren Bedingungen auf den hiesigen Straßen und Autobahnen.



Hobmeier zum Wochenblatt: „Wer sich jetzt bei einer Fahrschule anmeldet, muss sicher über zwei Monate warten, bis die erste Fahrstunde möglich ist.“ Mehr als arbeiten könnten er und seine Kollegen eben nicht. Schließlich seien maximal elf Fahrstunden à 45 Minuten gesetzlich vorgeschrieben. Der Fahrlehrer erklärt: „Wir werden unsere Wartelisten chronologisch abarbeiten. Eines ist aber jetzt schon klar: Der Ansturm wird riesig sein!“



Ähnlich werde es beim theoretischen Unterricht sein, wobei Hobmeier hier weniger Probleme sieht. „Die Theoriestunden sind vergleichsweise gut abzufangen – natürlich unter Berücksichtigung der Hygienevorgaben und mit FFP2-Masken.“ Dass dies funktioniere, habe man bereits vor dem zweiten Lockdown gezeigt. „Das haut auch jetzt wieder hin.“ Und wenn die Maximalzahl an Fahrschülern erreicht sei, müsse man sich eben gedulden.



Hobmeier: „Den Schülern abzusagen oder sie auf eine Warteliste zu setzen, wird sicherlich keine schöne Aufgabe. Aber wir können ja auch nichts dafür.“ Darum wolle er auch gar nicht jammern. Im Gegenteil: „Wir sind einfach froh, wieder arbeiten zu dürfen – und werden ab Montag jeden Tag Vollgas geben!“

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