Echte Rarität

Panzernashorn „Puri“ soll eine wichtige Mission erfüllen – er soll Nachwuchs zeugen!

04.12.2017 | Stand 04.08.2023, 2:32 Uhr
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Die Wenigsten wissen es: Der kleine Hellabrunner Panzernashorn-Bulle „Puri“ ist eine echte Rarität. Denn er ist der erste Nachwuchs von Mutter „Rapti“ und gilt als genetisch besonders wertvoll, da „Rapti“ aus einem Nationalpark in Nepal stammt. Und so hat der kleine Bulle trotz seines jungen Alters eine wichtige Mission vor sich: Er soll einmal für viele Nachkommen sorgen.

MÜNCHEN Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch die erste große Etappe wird Puri bald antreten: Auf Empfehlung des Zoos Basel, der das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und das Internationale Zuchtbuch (ISB) für Panzernashörner verantwortet, soll „Pur“i in den Zoo Amersfoort in den Niederlanden umziehen. Dort wird er in den nächsten Jahren mit dem fast gleichaltrigen Bullen „Thanos“ aus dem Tierpark Berlin zusammenleben, bevor er dann mit einem Nashorn-Weibchen zusammengebracht wird. „In welchem Zoo und mit welcher Panzernashorn-Dame ‚Puri’ in ein paar Jahren verkuppelt wird, steht noch nicht fest. Wir hoffen jedoch, dass er viele gesunde Nachkommen haben wird“, so Hellabrunns Zoodirektor Rasem Baban.

„Puri“ wurde am 31. August 2015 geboren und bringt mittlerweile stolze 900 Kilo auf die Waage. Seit einigen Tagen absolviert er mit seinen Pflegern bereits ein „Kistentraining‘“, um sich an seine große Transportbox zu gewöhnen und die Scheu davor zu verlieren. Bis zu seinem Umzug, bei dem er von einem seiner vertrautesten Tierpfleger begleitet wird, ist „Puri“ zusammen mit seinen Eltern „Rapti“ und „Niko“ auch weiterhin für die Besucher täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr im Nashornhaus oder auf den umliegenden Außenanlagen zu sehen. Und für alle Fans von „Puri“, die seine ersten beiden Lebensjahre in Hellabrunn noch einmal Revue passieren lassen möchten, ist das Nashorntagebuch wieder online. Unter www.hellabrunn.de finden sich spannende Geschichten und tolle Tierbilder von „Puri“ und seiner Mutter „Rapti“.

Der Münchner Tierpark Hellabrunn setzt sich im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für den Erhalt der asiatischen Nashornart ein. In freier Wildbahn leben nur noch etwa 2.750 Tiere in kleinen, voneinander getrennten Rückzugsgebieten. Neben dem Lebensraumverlust wird den Nashörnern vor allem die Jagd auf ihr Horn zum Verhängnis. Ihr Nasenhorn ist in der traditionellen asiatischen Medizin hochgeschätzt, hat aber nachweislich keinen medizinischen Nutzen, da es wie menschliche Fingernägel größtenteils aus Keratin besteht. Umso wichtiger ist die Erhaltungszucht in Zoologischen Gärten. In Deutschland kann man Panzernashörner nur in insgesamt fünf Zoos beobachten. Da das Nashorn-Weibchen „Rapti“ aus dem nepalesischen Chitwan-Nationalpark nach Hellabrunn kam, sind Mutter und Sohn für den Genpool der in Menschenobhut lebenden Panzernashörner besonders wichtig.

Regensburg

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