Auszubildender für einen Tag

Hermann Weingärtner macht eintägiges Praktikum im Betrieb seines Sohnes Nico

05.11.2018 | Stand 04.08.2023, 2:02 Uhr
−Foto: n/a

Nico Fenzl macht eine Ausbildung zum Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker; das alleine erfüllt Hermann schon mit Stolz. Aber was genau sein Sohn den ganzen Tag erlebt und lernt, wusste er nicht so recht. Im Rahmen der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ absolvierte er deshalb ein kurzes Praktikum im Betrieb Rolladen Braun GmbH & Co. KG in Weiding. Und erhielt so einen guten Eindruck von dem Beruf, den sein Sohn gewählt hat.

WEIDING / LK CHAM Rollladenkästen fräsen, zusammenbauen und diese mit dem Sohn auf Montage einbauen – die Aufgaben, die es zu erledigen galt, waren vielfältig. Nico – der im zweiten Ausbildungsjahr beim oberpfälzischen Betrieb ist – hatte seinen Vater dabei natürlich immer im Blick: „Er schlägt sich bis jetzt super. Man merkt ihm nicht an, dass er das zum ersten Mal macht.“ Hermann Weingärtner, der normalerweise einen Gartenservice betreibt, ist hingegen auch beeindruckt davon, was sein Sohn täglich leistet: „Was der Nico den ganzen Tag in der Ausbildung macht, macht mich sehr stolz. Nach meinem Tag als Praktikant habe ich ein noch besseres Bild davon, wie anspruchsvoll sein Beruf ist und was er für tolle Arbeit leistet.“

Das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern in Bayern (BIHK) sowie die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (HWK) haben die Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz“ ins Leben gerufen, um die Akzeptanz für die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Gesellschaft zu erhöhen und auf die Vielfalt an Ausbildungsberufen in Deutschland aufmerksam zu machen. Es muss nicht immer ein Studium sein, denn auch eine berufliche Ausbildung bietet jungen Menschen gute Beschäftigungs- und Entwicklungschancen – Sicherheit, Selbstbestimmung und Praxisbezug sind nur einige der Vorteile einer Ausbildung.

Um Vätern und Müttern in ganz Bayern zu zeigen, was ihre Kinder jeden Tag leisten, durften sechs Elternteile ihre Kinder für einen Tag am eigenen Arbeitsplatz in Industrie und Handwerk begleiten. Das einhellige Fazit: Ausbildung macht Elternstolz.

Infokasten: „Ausbildung macht Elternstolz“

Die „Ausbildung macht Elternstolz“ soll Jugendliche, aber auch deren Eltern, von den Vorteilen einer Handwerkslehre oder Ausbildung überzeugen. „Wir setzen ein klares Zeichen: Eine berufliche Ausbildung bietet jungen Menschen hervorragende Karriere- und Entwicklungschancen“, sagt Franz Josef Pschierer, Bayerns Wirtschaftsminister. Damit soll dem Mangel an ausgebildeten Fachkräften in der heimischen Wirtschaft entgegengetreten werden. Zum 30. August waren nach Angaben der Agentur für Arbeit in den bayerischen Betrieben noch circa 31.500 Lehrstellen frei. „Eltern sind für die Berufswahl ihrer Kinder die wichtigsten Beeinflusser und Mitentscheider“, erklärt Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern. Die Kampagne zeige emotional auf, dass Eltern auf ihre Kinder stolz sein können, wenn diese durch eine erfolgreiche Berufsausbildung finanzielle Sicherheit und dauerhafte Beschäftigungsperspektiven erhalten.

Regensburg

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