Freudentag einer tollen Gemeinschaft

Malteser Jugend Philippsreut feierte 30-Jähriges

13.09.2017 | Stand 31.07.2023, 2:43 Uhr
−Foto: Foto: Krenn (

Im Rahmen eines wunderbaren Familienfestes der Maltesern aus Philippsreut und ihren Gästen aus nah und fern hat die Jugendgruppe am vergangenen Samstag ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert.

PHILIPPSREUT Dazu gehörten ein Wortgottesdienst in der Pfarrkirche, ein Jokerturnier wie in alten Zeiten und ein fröhlicher Abend zum Ausklang.

Den Gottesdienst hielt Diakon Hubert Frömel aus Hinterschmiding. Ministranten waren junge Malteser, ebensolche lasen auch die Fürbitten. Musikalisch umrahmte ihn ein Chor aus Mitgliedern der Kinder- und Jugendgruppe unter Leitung von Johannes und Lisa Teufel. „Auf dem Weg zu Dir, habt Ihr gerade gesungen. Ihr seid in besonderer Weise auf dem Weg, nämlich als Malteser. Zusammen mit den Erwachsenen lernt Ihr, den Menschen zu dienen. Euer Dienst ist nicht nur Dienst am Menschen, sondern auch Dienst an Gott“, erklärte Hubert Frömel eingangs. Er freue sich sehr über so viel Engagement. „Es gibt nichts Schöneres, als wenn man Menschen helfen kann.“ Diesen Satz habe ihm vor vielen Jahren einmal ein junger Malteser gesagt.

Statt einer Predigt hatte Erwachsenen- und Kindergruppenleiterin Heidi Teufel mit den jungen Maltesern ein Spiel einstudiert, in dem es darum ging, dass Kinder einen König wählen sollten und welche Eigenschaften diese haben sollte. Sie kamen zu dem Schluss: „Fröhlichkeit ist das Wichtigste“ und wählten einstimmig die Fröhlichste zu ihrer Königin.

Der Gottesdienst war so toll gestaltet, dass man als Besucher immer wieder versucht war, spontan zu klatschen. Das sah auch Hubert Frömel so, denn nach dem Lied „Heaven Is A Wonderful Place“ erklärte er: „Ich hätte jetzt Lust gehabt, mit zu klatschen und zu schnipsen“, und wünschte sich das Lied zum Schluss noch einmal. Natürlich wurde dieser Wunsch erfüllt, alle Gottesdienst-Besucher klatschen im Takt mit und nach dem letzten Ton ging dieses Klatschen in Applaus über.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Jokerturniers an der und rund um die Diensthütte. Vor vielen Jahren fanden diese Turniere in der Bereitschaft Freyung-Grafenau in den Wintermonaten statt. Zur Feier des Jubiläums ließen die Philippsreuter Malteser diese gute alte Tradition wieder aufleben. Eine wunderbare Idee, wie sich herausstellte. Zehn Mannschaften stellten an neun Stationen größtenteils ihre Geschicklichkeit unter Beweis. Manchmal ging es, vor allem bei den älteren Teilnehmern, an die Grenzen der Kondition. Aber es war jederzeit für alle Beteiligten ein Riesenspaß, zumal die Schiedsrichter nicht allzu streng und immer wieder gnädig waren. Unter anderem waren diese Stationen zu meistern: Nageln, Dosenwerfen, Teppichfliegen und ein Musikquiz, nicht zu vergessen der Jokerturnier-Klassiker „Der heiße Draht.“

Zum Wettbewerb angetreten waren die Gruppen Fürholz Herren, Karlsbach, je zwei Gruppen vom Malteserchor und den Philippsreuter Kindern, der Oedn van Haisan (eine „Oldie“-Gruppe aus Philippsreut), Fürholz Damen, die sich sehr darüber freuten, dass sie mit dem 3. Platz ihre Männer schlagen konnten, die zweitplatzierten Lagerleute (Teilnehmer des Bundesjugendlagers) und die Siegergruppe „Esel und die wilden Tiere“ aus Philippsreut, die sich für ihren Preis mit einem dreifachen „I-ah“ bedankten. Aber die Platzierungen waren bei diesem Wettbewerb nicht wichtig. Es war einfach nur eine tolle Gemeinschaftsveranstaltung. Am Rande konnte man sich besser kennenlernen, es wurde viel miteinander geredet, gescherzt und gelacht.

Eine schöne Geste war es, als am Abend Larissa Lütje und Lisa Teufel – beide Mitglieder der Jugendgruppe – ihren Mamas Tina Lütje, der Jugendgruppenleiterin, und Heidi Teufel als Dank für die Hauptorganisation des Tages Blumensträuße überreichten.

Tina Lütje blickte auf die vergangenen 30 Jahre seit der Gründung der Jugendgruppe am 25.10.1987 zurück. Ihr Dank galt Franz und Therese Friedsam, dem ehemaligen Gruppenführer der Erwachsenengruppe und seiner Frau, der ersten und langjährigen Leiterin der Jugendgruppe: „Ohne die beiden würde es die Malteser in Philippsreut und die Jugendgruppe nicht geben.“ Derzeit habe die Gruppe sieben aktive Mitglieder. „Die Malteser helfen nicht nur Bedürftigen, sondern sie stärken auch die Gemeinschaft“, erklärte sie. Und berichtete, wie sie selbst dazu kam. „Als mein Sohn René und meine Tochter Larissa vor elf Jahren zu den Maltesern gegangen sind, fand ich das so toll, dass ich ein Jahr später auch Malteserin wurde.“

Was Tina Lütje nicht sagte, war, dass auch ihr Mann Michael aktiver Malteser ist und somit die ganze Familie. Keine Seltenheit in Philippsreut. Wohl alle Philippsreuter Malteser waren an diesem Tag auf den Beinen: Kinder, Jugend und Erwachsene, darunter viele komplette Familien wie die Lütjes. Sie stemmen zahlreiche Veranstaltungen gemeinsam und diese Erfahrung kam ihnen auch beim Jubiläum zugute. Alles war perfekt organisiert, lief ebenso perfekt ab und die Akteure harmonierten wunderbar miteinander.

Tina Lütje berichtete weiter, wie sie die Leitung der Kindergruppe übernahm und erlebte, „wie aus kleinen Nervensägen tolle junge Erwachsene wurden“, nämlich die heutige Jugendgruppe, über die sie sagte: „Ich bin auf alle Fälle stolz auf ‚meine' Jugend'.“ Vom Engagement bei den Maltesern beeinflusst, hätten ihre beiden Kinder einen beruflichen Weg in der Pflege eingeschlagen, wie im Laufe der Zeit auch mehrere andere Gruppenmitglieder.

Der stellvertretende Diözesanleiter und Kreisbeauftragte Ludwig Berger erklärte: „Der heutige Tag ist ein Freudentag. Ich kann mich noch gut an die Gründung der Gruppe erinnern. Es ist etwas daraus geworden.“ Auch der stellvertretende Diözesangeschäftsführer Werner Kloiber weiß noch gut, wie die Gruppe gegründet wurde und hatte immer wieder Kontakt mit ihr. Er betonte: „Es war immer eine schöne Zeit in Philippsreut.“

Für den Programmpunkt „Gemütliches Beisammensein“ waren in musikalischer Hinsicht „Sakrisch Narrisch“ verantwortlich, die beiden jungen Musiker Johannes Teufel und Josef Springer. Auch sie Malteser, wie könnte es in Philippsreut anders sein. Claus Berger, Leiter Einsatzdienste im Landkreis, formulierte dieses umfassende „Gemeinschaftsphänomen“ sehr treffend, als er seinen Eindruck von der Jubiläumsfeier zusammenfasste: „So etwas gibt es nur in Philippsreut.“

Passau

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