Kirche

Papst Franziskus verweigert offen schwulem Kandidaten die Zustimmung als Botschafter

09.07.2017 | Stand 13.09.2023, 2:55 Uhr
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Der Papst lehnt einen Botschafter am Heiligen Stuhl ab, weil er homosexuell ist. Doch das Herkunftsland des Mannes, Frankreich, zog seine Ernennung bisher nicht zurück. Dem Vatikan droht eine diplomatische Krise.

VATIKANSTADT Das gab es so noch nie: Am Wochenende hat sich laut Medienberichten Papst Franziskus mit dem designierten Botschafter Frankreichs am Heiligen Stuhl (Santa Sede) getroffen. Grund für die Zusammenkunft war indes ein heikler: Laurent Stefanini ist bislang noch nicht vom Vatikan als Botschafter seines Landes bestätigt worden – und wird das wohl auch nicht. Denn der Mann lebt offen homosexuell.

In dem Treffen zwischen Franziskus und Stefanini habe der Papst wohl sein Bedauern zum Ausdruck gebracht, aber er könne die Bestellung des Franzosen als Botschafter nicht bestätigen. Grund sei die Befürchtung, dass Stefanini während seiner Amtszeit als Botschafter eine Partnerschaft eingehen könnte und damit den Vatikan brüskieren würde. Bereits 2007 kam es zu einer solchen Situation, auch damals hatte Frankreich einen offen homosexuellen Botschafter benannt – und die Ernennung aufgrund des Protests des Heiligen Stuhls zurückgezogen.

Diesmal deutet alles darauf hin, dass es Frankreich auf die diplomatische Krise ankommen lässt. Offenbar plant die Regierung von Francois Holland, die Ernennung nicht zurückzunehmen – was wohl einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Land und dem Vatikan zur Folge hätte.

Ein Sprecher der französischen Regierung sagte nach Bekanntwerden des Treffens lediglich: „Es hat sich nichts geändert. Wir warten auf die Bestätigung des Vatikans für unseren Kandidaten.“  

Regensburg

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