Volkstheatertage im Theaterzelt

Ein bayerischer Literaturhimmel

27.03.2019 | Stand 24.07.2023, 12:16 Uhr
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Das Landestheater Niederbayern pflegt seit Jahrzehnten schon das bairische Dramenrepertoire und den hiesigen Dialekt. Vor zwei Jahren rief das Landestheater die Niederbayerischen Volkstheatertage ins Leben, um den Blick auf diese Tradition des Hauses zu schärfen. Im April 2019 finden nun die dritten Volkstheatertage am Landestheater Niederbayern statt. Wieder gibt es ein reichhaltiges Programm, bei dem man neue Stücke und Talente entdecken kann.

LANDSHUT Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe in Landshut am Freitag, 12. April, um 19.30 Uhr vom gebürtigen Straubinger Hannes Ringlstetter, der als Kabarettist, Musiker, Schauspieler und Moderator überregionale Bekanntheit erlangte, mit einem Grußwort vor der Premiere des Liederabends „Bayernsonate“ von Wolfgang Maria Bauer.

Im Zentrum der Theatertage steht wie bereits letztes Jahr ein Dramenwettbewerb. Rund 20 Einsendungen sind im Landestheater eingegangen, die entweder in (nieder-)bairisch geschrieben wurden, von Niederbayern handeln oder von einem niederbayerischen Autor verfasst wurden. Fünf dieser Werke werden nun vom Ensemble des Landestheaters Niederbayern am Samstag und Sonntag, 13. und 14. April, gelesen und von einer Landshuter und einer Passauer Jury öffentlich bewertet. In Landshut begutachten Katrin Filler (Landshuter Zeitung), Thomas Ecker (Journalist, Moderator, Regisseur) und Ludwig Bichlmaier (ehemaliger Chef der Stadtbücherei) die Werke. Der Gesamtgewinner der Jury-Wertungen in Landshut und Passau erhält ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Die Spannbreite der ausgewählten Dramen reicht von zünftigem Bauerntheater bis hin zum experimentellen Drama: In „Brudermord“ erzählt Marcus Everding die Geschichte eines Bruder-Zwists um das väterliche Erbe, in „(Un)happy End“ von Stefan Voglhuber treffen wir auf ein Ehepaar, das kurz vor der Scheidung steht, sich aber im Ehevertrag dazu verpflichtet hat, noch eine Nacht zusammen auf einer Almhütte zu verbringen. Das Drama „Fremd. Sein. Heimat“ von Franz Csiky u.a. erzählt die Geschichte von Vertriebenen, die in Bayern als „Rucksackdeutsche“ bezeichnet wurden und in dem Lustspiel „Toni aus Paris“ von Achim Pöschl geht es um den ledigen Landwirt Gustl Bachleitner, der eine Freundin aus Paris erfindet, um sich dem Spott seiner Freunde zu entziehen. Das Stück „Die Liste“ von Hans Witzlinger kreist um einen Flüchtling, der von einem repressiven Regime verhört wird. Karten für den gesamten Dramenwettbewerb erhält man für 5 Euro an der Theaterkasse – Besucher, die bereits im Besitz von Karten für die „Bayernsonate“ sind, haben freien Eintritt.

Abgeschlossen werden die Theatertage in Landshut am 14. April um 19.30 Uhr mit einem Poetry Slam unter dem Titel „Macht Worte“. Wer immer schon einmal auf der Bühne des Landshuter Theaterzeltes stehen wollte, um seinen Lieblingstext vorzutragen oder einfach um seine „Performance“ zu zeigen, ist hier genau richtig. Ensemblemitglied Julian Niedermeier wird den Abend moderieren. Alle Teilnehmer erhalten zwei Theaterfreikarten, der Gewinner, der von einer Publikums-Jury ermittelt wird, darf sich zusätzlich über einen Büchergutschein im Wert von 50 Euro freuen, der von der Buchhandlung Pustet zur Verfügung gestellt wurde. Mitmachen lohnt sich also! Anmeldungen werden unter p.oberdorf@landestheater-niederbayern.de oder 0871/92208-12 entgegengenommen. Der Eintritt ist frei!

Alle Termine im Überblick:

12. April 2019

19.30 UhrEröffnung der Niederbayerischen Volkstheatertage durch Hannes Ringlstetter mit anschließender Uraufführung von „Bayernsonate“

13. April 2019

15.30 UhrLesung: „Fremd. Sein. Heimat“

16.30 UhrLesung: „(Un)Happy End“

17.30 UhrLesung: „Die Liste“

19.30 UhrVorstellung: „Bayernsonate“

14. April 2019

15.30 UhrLesung: „Brudermord“

16.30 UhrLesung: „Toni aus Paris“

17.30 UhrÖffentliche Jury-Wertung

19.30 UhrPoetry Slam: „Macht Worte!“

Landshut

URL: https://www.wochenblatt.de/archiv/ein-bayerischer-literaturhimmel-13064534
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