Grafikpower und vier Kerne

Tipps für den Gaming-Einstieg

27.10.2021 | Stand 08.11.2021, 17:08 Uhr

Idealer Überblick: Die Monitorgröße fürs Gaming sollte irgendwo zwischen 27 und 32 Zoll liegen.- Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

Vergleichsweise günstige Konsole, perfekt ausstaffierter Gaming-PC oder doch erst mal beim Spielen auf dem Smartphone bleiben? Wer Videospiele mag und tiefer einsteigen möchte, kriegt hier Tipps.

Für Gaming-Einsteiger steht am Anfang die Frage, wo überhaupt gespielt werden soll. Am Schreibtisch mit dem PC, gemütlich vom Sofa aus, mit einem Controller in der Hand oder überall und nirgendwo mit dem Smartphone? Ähnlich wichtig ist es aber auch, das eigene Budget abzuklären.

Einen Rechner mögen viele zwar schon haben. Es kann aber gut sein, dass der ohne eine Aufrüstung nicht zum Spielen geeignet ist. «Konsolen können zwar nicht upgegradet werden, aber sie sind günstiger», sagt Alexander Köpf von der Fachzeitschrift «GameStar». «Und Konsolen sind zugänglicher. Man schaltet sie ein und klickt auf die Spiele - das ist relativ intuitiv.»

Ich brauche mehr

«Wenn einem die Spiele am Smartphone oder auch an der Konsole aber irgendwann zu limitiert werden, dann bietet es sich an, in einen besseren PC zu investieren oder die Hardware, die man zu Hause hat, aufzustocken», sagt Köpf. Auch, wenn man online mit Freunden oder größere Titel wie «League of Legends» oder «World of Warcraft» spielen möchte, lohne sich das. Denn ohne leistungsstarke Prozessoren und Grafikkarten laufen PC-Spiele nicht flüssig.

Alexander Köpf weiß, dass die Hürde am PC ein bisschen größer ist: «Man muss sich etwas einarbeiten, die Spiele installieren, eventuell muss auch der entsprechende Client, also ein Programm, das die Dienste eines Servers in Anspruch nimmt, installiert werden.» Der Vorteil des PCs sei aber, dass man für das Mehr an Geld auch mehr Leistung und die schönere Grafik erhält. Im Großen und Ganzen sei ein PC also flexibler als eine Konsole - und mehr Spiele dafür gebe es auch.

Erst mal probieren

Wer schon einen PC hat, probiert alles am besten einfach aus, was sie oder er spielen möchte. Lassen sich die Games installieren? Sind die Ladezeiten akzeptabel? Laufen die Spiele rund? Falls nicht, kann man es etwa mit einer niedrigeren Auflösung probieren. Auch das sieht oft immer noch ganz gut aus. Falls nicht: aufrüsten.

Aktuell sind die Preise für Prozessoren und insbesondere für Grafikkarten sehr hoch. Wer diese PC-Komponenten einzeln kauft, zahlt mitunter mehr als für einen ganzen neuen Rechner. Köpf rät deshalb, sich auch nach einem leistungsstarkem PC umzuschauen, der auch zum Spielen taugt. Hier sollte man mindestens 1000 Euro einplanen.

Wer schon Tastatur, Maus und Monitor hat, muss diese für den Gaming-Einstieg natürlich nicht unbedingt gleich neu kaufen, meint Benedikt Schlotmann, vom Online-Game-Magazin «MeinMMO».

Kleine Prozessorkunde

Aber wie sollte ein neuer PC bestückt sein? Konkret sollte entweder ein Core-i-Prozessor von Intel im Rechner stecken, dessen vier- oder fünfstellige Modellnummer mit der Ziffer 8, 9, 10 oder 11 beginnt, rät Alexander Köpf. Zum Beispiel Core i3 8300. Oder, wenn es ein AMD-Prozessor ist, kämen Ryzen-Prozessoren mit Modellnummern infrage, die mit 2, 3, 4 oder 5 beginnen, also etwa Ryzen 3 2200G.

Grundsätzlich gilt: Will man ausschließlich spielen, reichen Prozessoren mit 4 Kernen und 8 sogenannten Threads. Wer es zukunftssicher haben möchte, wählt ein Modell mit 6 oder 8 Kernen. Mehr bräuchten es aber auf keinen Fall sein, sagt Köpf.

Für «Counter Strike» oder etwa «League of Legends» mit ihrer vergleichsweise weniger komplexen Grafik reichen Köpf zufolge die oft in den Prozessoren integrierten Grafikeinheiten aus. Wer eine bessere Grafik wünscht und anspruchsvollere Spiele wie beispielsweise «Cyberpunk 2077» oder «Assassin’s Creed Valhalla» spielen möchte, sollte sich eher nach einer zusätzlichen Grafikkarte umschauen.

Das sollten die Grafikkarten sein

Hier hat man die Hersteller Nvidia und AMD zur Wahl. Möchte man in Full-HD-Auflösung spielen seien bei Nvidia die Karten ab RTX 2060 zu empfehlen, sagt Köpf. Bei AMD seien es die Karten ab Radeon RX 5600 XT.

Damit auch komplexe Bilder flüssig laufen, muss zudem der Arbeitsspeicher (RAM) ausreichend groß sein. Zu wenig RAM macht sich im Zweifel an Rucklern bemerkbar, ist aber heutzutage eigentlich kein Problem mehr, da die meisten PCs mit ausreichend RAM bestückt sind. Gaming-Arbeitsspeicher ab DDR 4 und 8 GB aufwärts sind empfehlenswert - besser sind 16 GB. Und die Festplatte sollte laut Köpf schon eine SSD sein.

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