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FCA-Wünsche für Berisha: Neuling gegen Schalke kein Faktor

21.03.2023 | Stand 21.03.2023, 6:10 Uhr

FC Augsburg - FC Schalke 04 - Augsburg Mergim Berisha spielt den Ball. - Foto: Stefan Puchner/dpa

Beim bitteren Augsburger 1:1 gegen Schalke spielt Mergim Berisha vor seiner Reise zur Nationalelf nur eine Nebenrolle. Arne Maier übernimmt den Torjob, eine Rote Karte wird zum «Knackpunkt».

Im intensiven Kampfspiel mit ärgerlicher Roter Karte, Kopfverletzungen und dem bitteren Last-Minute-Ausgleich für den FC Augsburg spielte Mergim Berisha auf dem Platz keine Hauptrolle. Ein Kopfball aufs Tornetz, eine starke Flanke, Arbeitsende nach 74 Minuten - ein überzeugendes Empfehlungsschreiben an Bundestrainer Hansi Flick für das erhoffte Länderspiel-Debüt gegen Peru oder Belgien gelang dem FCA-Torjäger beim 1:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nicht.

Trotzdem verabschiedeten Trainer Enrico Maaßen und Manager Stefan Reuter ihren Top-Angreifer nach einem «für ihn schwierigen Spiel» mit den besten Wünschen zur Nationalmannschaft. «Er hat lange für diesen Traum gekämpft. Das ist eine tolle Erfahrung für ihn. Ich hoffe, dass er zum Einsatz kommt, dass er es gut macht. Vielleicht macht er dort ein Tor», sagte Maaßen. Und Reuter, als Profi Weltmeister (1990) und Europameister (1996) mit Deutschland, befand: «Es freut uns riesig, dass einer von unseren Spielern für die deutsche Mannschaft nominiert wurde. Am besten wäre es, wenn er einige Minuten sammeln dürfte.»

Am Sonntag machte sich Berisha auf den Weg zum abendlichen DFB-Treffpunkt in Frankfurt. Die Eingewöhnung im Elitekreis um Kapitän Joshua Kimmich dürfte ihm leicht fallen. Zumal in Florian Wirtz, David Raum, Nico Schlotterbeck und Josha Vagnoman vier Akteure dabei sind, mit denen Berisha 2021 Junioren-Europameister wurde. Jetzt geht es auch für ihn um die Heim-EM 2024. Zehn Tage darf der in Berchtesgaden geborene Stürmer im Training und womöglich bei den Länderspielen in Mainz und Köln seinen «Traum» leben. «Ich freue mich auf die Herausforderung», sagte Augsburgs achtmaliger Saisontorschütze.

Den Torschützenjob im 200. Augsburger Bundesliga-Heimspiel übernahm derweil Arne Maier. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler, übrigens Kapitän der U21-Euromeister-Equipe um Berisha vor zwei Jahren, traf schon zum dritten Mal in diesem Jahr. Sein 1:0 in der 51. Minute hätte wohl für den fünften FCA-Heimsieg nacheinander reichen können, wenn nicht unmittelbar danach Ermedin Demirovic die Rote Karte gesehen hätte.

Der FCA-Angreifer traf Schalkes Tom Krauß zwar unabsichtlich, aber eben mit gestrecktem Fuß mitten im Gesicht. Maaßen sprach später vom «Knackpunkt im Spiel». In Überzahl drängte Schalke auf das 1:1 - und Marius Bülter verwandelte in der Nachspielzeit einen Elfmeter nach Foul von Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw gegen Simon Terodde.

Nach dem ersten Frust entschieden sich die Augsburger dafür, nicht von zwei verlorenen Punkten zu reden, sondern das Positive zu betonen. «Das Minimalziel war ein Punkt und Schalke auf Abstand zu halten», sagte Maaßen. Sieben Zähler seien ein «ordentlicher» Vorsprung auf den Tabellenvorletzten. «Man muss mit einem Punkt auch mal leben», meinte Manager Reuter. Und Torschütze Maier resümierte: «Jeder Punkt zählt da unten.»

Der ehemalige Berliner wird immer wichtiger im FCA-Team. «Arne hat einen extremen Wert entwickelt für uns. Er hat in allen Bereichen einen Step gemacht», lobte Maaßen. Auch die Torquote, lange ein Thema bei Maier, wird besser. «Ich fühle mich wohl in der Mannschaft und wohl auf meiner Position. Ich freue mich, wenn ich der Mannschaft helfen kann», sagte er. Auf Tore von Berisha setzen die Augsburger dann wieder nach der Länderspielpause.

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