Gebrauchtwagen-Check

Der Renault Scénic (seit 2009)

19.10.2021 | Stand 08.11.2021, 17:21 Uhr

Mit dem Scénic hält Renault einen Van mit bis zu sieben Sitzen im Programm.- Foto: Renault/dpa-tmn/Handout

Wer ein größeres Auto braucht, kauft oft einen Kombi oder einen SUV - eine andere klassische Alternative wäre ein Van. Etwa der Scénic von Renault - auch gebraucht ein guter Kauf?

Der Scénic ist seit Jahren das Angebot, das Renault automobilen Familien macht. Der optionale Siebensitzer bietet viel Platz und viel Variabilität im Innenraum. Bei der Hauptuntersuchung (HU) schneidet vor allem die jüngste Generation gut ab, doch auch im Alter hat er seine Qualitäten.

Modellhistorie: Der Ur-Scénic kam 1996 auf den Markt, die betrachteten Generationen drei und vier debütierten 2009 beziehungsweise 2016 in den Showrooms der Händler. Modellpflege: 2012 und 2013 bei der Drittauflage.

Karosserievarianten: Der Scénic ist ein Minivan, der auch als Grand Scénic, ein Siebensitzer, gebaut wird. Zwischen 2013 und 2016 war die SUV-artige Variante Xmod mit mehr Bodenfreiheit, eigenständigen Stoßfängern, robusten Seitenschutzleisten und dreistufiger Traktionskontrolle im Programm.

Abmessungen (laut ADAC):

- Dritte Generation: 4,34 m bis 4,57 m x 1,85 m x 1,62 m bis 1,68 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 470 l bis 1870 l (Scénic), 678 l bis 2083 l (Grand Scénic);

- Vierte Generation: 4,41 m bis 4,64 m x 1,87 m x 1,66 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 506 l bis 1554 l (Scénic), 718 l bis 1901 l (Grand Scénic).

Stärken: Vor allem sein Platzangebot zeichnet den Scénic aus, das weich ausgelegte Fahrwerk muss man mögen. Laut «Auto Bild Tüv-Report 2021» sind die Fahrwerkskomponenten des aktuellen Scénic weitgehend solide. Blinker und Lichteinstellung machen selten Probleme, ebenso die Wirkung von Fuß- und Feststellbremse. Der ältere Scénic hat zwar kein Problem mit Ölverlust. Aber unterm Strich ist es der neuere Scénic, der «deutlich öfter ohne erkennbare Mängel als der Durchschnitt» durch die HU kommt.

Schwächen: Allerdings wird der aktuelle Scénic schon bei der ersten HU mit doppelt so vielen Mängeln an den Radaufhängungen erwischt wie der Durchschnitt. Beim älteren kommen Federbrüche und ausgeschlagene Spurstangen und ab der fünften HU auch schon mal Rost hinzu. Rüffel in allen Jahren erntet die Beleuchtung vorn wie hinten, Bremsscheiben sind ab der dritten HU oft verschlissen. Der ältere Scénic schneidet ab der fünften HU im Alter von elf Jahren wieder besser ab als der Durchschnitt.

Pannenverhalten: Der ADAC schreibt mit Blick auf seine Pannenstatistik: «Der Scénic landet bestenfalls im Mittelfeld.» Exemplare des Erstzulassungsjahres 2015 schnitten sogar schlecht ab. Pannenschwerpunkte: Batterien (2014 bis 2018), Einspritzdüsen (2012) sowie Zündkerzen (2011).

Motoren:

- C3 III: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 81 kW/110 PS bis 103 kW/140 PS;

- Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 63 kW/85 PS bis 118 kW/165 PS;

- C3 IV: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 85 kW/115 PS bis 120 kW/163 PS;

- Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 81 kW/110 PS bis 118 kW/160 PS. Vom 1,5-Liter-Diesel gibt es einen Mildhybrid mit Startgenerator, Rekuperation und Pufferbatterie: 87 kW/110 PS.

Marktpreise laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- Scénic IV 1.3 TCe 140 Limited GPF (2018); 103 kW/140 PS (Vierzylinder, Euro 6d-TEMP); 50 000 Kilometer; 13 950 Euro.

- Scénic 1.5 DCI 110 FAP Expression (2014); 81 kW/110 PS (Vierzylinder); 122 000 Kilometer; 6975 Euro.

- Grand Scénic IV 1.5 dCi 110 Hybrid Assist (2018); 87 kW/110 PS (Vierzylinder); 61 000 Kilometer; 16 700 Euro.

URL: https://www.wochenblatt.de/ratgeber/auto-technik/der-renault-scenic-seit-2009-1070277
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