Munition aus Starnberger Tatwaffe soll Geschenk gewesen sein

06.09.2021 | Stand 07.09.2021, 20:24 Uhr

Blick auf das Gerichtsgebäude für das Amtsgericht, das Landgericht I und II in München.- Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Patronenhülse aus der Tatwaffe, die bei einem Freund des mutmaßlichen Dreifachmörders von Starnberg gefunden wurde, soll ein Geschenk gewesen sein. Das sagte der Freund des mutmaßlichen Haupttäters und des Opfers am Montag vor dem Landgericht München II. Der tote Sohn der ermordeten Starnberger Familie habe sie ihm Monate vor der Tat geschenkt, sagte der 19-Jährige. «Warum er die geschenkt hat, weiß ich nicht mehr», sagte der junge Mann, der wegen der bei ihm gefundenen Munition selbst ins Visier der Ermittler geraten war. Er habe gesagt: «Kannst du haben, schenk ich dir. Einen Grund hat er mir nicht genannt.»

Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der heute 21 Jahre alte Hauptangeklagte in der Nacht im Januar 2020 die Starnberger Familie auslöschte - eine 60 Jahre alte Frau, ihren 64 Jahre alten Mann und den gemeinsamen Sohn erschoss. Anschließend habe er die wertvolle Waffensammlung des Sohnes gestohlen. Er steht unter anderem wegen Mordes vor Gericht. Ein 20 Jahre alter Slowake ist als Mittäter angeklagt.

Der 19 Jahre alte Zeuge und Freund von Opfer und Tatverdächtigem habe am Tattag eigentlich selbst im Haus der Familie sein und sich dort mit seinem Kumpel treffen wollen. Der Hauptangeklagte habe ihm dann aber geschrieben, dass es an dem Wochenende nicht gehe, weil er mit dem später getöteten jungen Mann die Waffensammlung verkaufen wolle. «Was ist mit den ganzen Sachen?», schrieb der 19-Jährige dann nach der Tat an den Hauptangeklagten. Und: «Die Kacke ist am Dampfen.» Auf Nachfrage des Gerichts, warum er das geschrieben hatte, berief er sich auf Erinnerungslücken. Der Hauptangeklagte forderte ihn schließlich - noch vor dessen Verhaftung - auf, den Whatsapp-Chat mit ihm zu löschen.

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