Streit ums Geld
Straubinger hatte seinen Schwiegervater erschlagen – lebenslange Freiheitsstrafe für Mord mit Schublade

11.07.2019 | Stand 13.09.2023, 3:00 Uhr
−Foto: n/a

Er hatte mehrfach auf seinen am Boden liegenden Schwiegervater eingeschlagen – als Tatwaffe verwendete er eine Holzschublade. Am Donnerstag, 11. Juli, hat das Landgericht Regensburg einen heute 39-Jährigen wegen Mordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt.

STRAUBING/REGENSBURG Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Straubinger am 10. Dezember 2018 seinem Schwiegervater die Schublade in Tötungsabsicht mehrfach auf den Kopf geschlagen hatte. Nachdem die Schublade gesplittert war, hat er mit der Blende weiter zugeschlagen und obendrein dem Schwiegervater mit einem Holzsplitter mehrfach in die rechte Drosselvene am Hals gestochen. Der 62-Jährige starb. Auch die Schläge mit der Schublade hatten laut Obduktionsbericht für ein offenes Hirntrauma gesorgt, das alleine für sich schon zum Tode geführt hätte.

Der Tat vorausgegangen war ein Streit ums Geld. Das spätere Opfer hatte seiner Tochter und seinem Schwiegersohn 20.000 Euro in bar übergeben, das Geld wurde angelegt, die zinsen durfte das Paar behalten. Die Summe aber an sich sollte sicher angelegt werden und jederzeit verfügbar sein. Ein Teil des Geldes wurde zurückbezahlt, doch gut 10.000 Euro nutzte der jetzt Verurteilte, um das ins Minus geratene Girokonto seiner Familie – er ist verheiratet und hat zwei Kinder – auszugleichen. Davon aber wussten Ehefrau und Schwiegervater nichts. Heikel wurde es, als der Schwiegervater das Geld zurückhaben wollte, um eine Zahnbehandlung zu bezahlen. In der Folge kam es zum Streit, das tödliche Ende wertete das Gericht nun als Mord. Der Verteidiger hatte vier Jahre haft wegen Totschlags gefordert. Die Kammer aber wertete die Tat als „Verdeckungsmord“, habe der Verurteilte doch verhindern wollen, dass seine Frau von der Veruntreuung des Geldes erfährt. Der Straubinger hatte befürchtet, das sich seien Frau mit den Kindern verlässt, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Letztlich hat er nun genau durch die Tat seine Familie verloren – bereits am ersten Prozesstag hatte der 39-Jährige geschildert, dass sich seien Frau scheiden lassen will ...

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