Prozess in Regensburg
Mit Holzschublade getötet – das Urteil gegen einen Straubinger wird erwartet

11.07.2019 | Stand 13.09.2023, 3:00 Uhr
−Foto: n/a

Seit Donnerstag, 27. Juni, musste sich ein 39 Jahre alter Straubinger vor dem Landgericht Regensburg wegen Mordes verantworten. Gleich am ersten Tag hatte er gestanden, im Streit wegen des Geldes seinen Schwiegervater mit einer Schublade erschlagen zu haben. Am Donnerstag, 11. Juli, soll das Urteil fallen.

REGENSBURG/STRAUBING Der Angeklagte hatte vor Gericht berichtet, Geld, das er von seinem Schwiegervater anvertraut bekommen hatte, teilweise für sich selbst genutzt zu haben. Eine Rückzahlung war deshalb nur teilweise möglich. Am 10. Dezember 2018 sei er zum Schwiegervater gefahren, um die Sache zu klären. Dann geschah das, was die Staatsanwaltschaft als Mord wertet. Er habe dem Schwiegervater erklärt, dass das Geld weg sei, dass er es zum Ausgleich des Familienkontos genutzt habe. Darauf hin sei der Schwiegervater wütend geworden, aufgestanden und auf ihn zugekommen. Nach einigem Hin und Her habe er den 62-Jährigen geschubst, dieser sei mit dem Kopf auf der Eckbank aufgeschlagen. Er soll geäußert haben, der jetzt Angeklagte werde das bereuen und seine Familie nie wieder sehen. Letztlich hat der Angeklagte keine wirkliche Erklärung dafür, warum er eine der Schubladen aus der Eckbank zog und mehrfach auf seinen Schwiegervater einschlug und ihn tödlich verletzte.

Am Montag, 1. Juli, hatten Ermittler der Polizei, Rechtsmediziner und Sachverständige ausgesagt. Am Mittwoch, 3. Juli, ging der Prozess in die nächste Runde, die Staatsanwaltschaft sowie die Verteidigung hielten dabei ihre Plädoyers. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Mordes. Die Verteidigung hingegen ist der Ansicht, dass es sich um Totschlag und nicht um Mord handelt, sie forderte für den Angeklagten vier Jahre Haft wegen Totschlags. Das Urteil fällt am Donnerstagvormittag, wir berichten online über den Ausgang des Prozesses.

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