Erwischt
500-PS-Boliden – junge Männer aus dem Landkreis liefern sich illegales Autorennen!

08.02.2019 | Stand 13.09.2023, 0:35 Uhr
−Foto: n/a

Unfassbar ist das, was die Polizei München da meldet: Zwei junge Männer aus Niederbayern haben sich ein illegales Autorennen mit ihren 500-PS-Boliden geliefert. Auch in der Region sorgten kürzlich Raser für Aufsehen.

REGENSBURG Ein illegales Autorennen mit zwei 500 PS-starken Boliden haben sich am Montagnachmittag ein 21-Jähriger aus dem Landkreis Straubing-Bogen und ein 27-Jähriger aus Straubing auf der A99 geliefert, „um mal richtig Spaß zu haben“, wie einer der Fahrer später sagte. Zudem war einer der Männer ohne Führerschein unterwegs. Die 21- und 27-jährigen Männer hatten die PS-starken Boliden - einen Nissan GT-R und einen Audi R8 - bei einer Rosenheimer Autovermietung angemietet und waren damit auf der A 99 unterwegs, wobei sie etliche Verkehrsdelikte begingen: Nötigung durch beispielsweise dichtes Auffahren sowie Gefährdung des Straßenverkehrs durch Rechtsüberholen bei zu geringem Sicherheitsabstand, wie die Polizei mitteilt. Andere Autofahrer hatten die Polizei über die Raser per Notruf informiert. Eine Zivilstreife der Autobahnpolizeistation Hohenbrunn konnte die beiden Fahrzeuge am Autobahnkreuz München-Nord ausfindig machen und deren Fahrweise mit Video dokumentieren. Demzufolge bremsten die beiden Fahrer auch wiederholt andere Wagen aus, um vor sich genügend freie Strecke für ein „Beschleunigungsrennen“ zu schaffen. Die Beamten stoppten die Raser letztlich auf einem Parkplatz auf der A92 auf Höhe Flughafen. Bei der Überprüfung der beiden Fahrer stellte sich heraus, dass gegen einen von ihnen bereits wegen eines nicht angetretenen Fahrverbots ermittelt wird. Deswegen wird ihm nun auch noch vorsätzliches Fahren ohne Führerschein vorgeworfen. Die Polizei stellte seinen Führerschein sicher. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Auch im Landkreis Regensburg sorgten Raser kürzlich für Aufsehen. Wie exklusiv berichtet, hatte der Markt Schierling eine Verkehrsbeobachtung in Auftrag gegeben. Dabei wurden an zwei verschiedenen Tagen jeweils Raser mit 146 und 142 km/h erwischt - bei erlaubten 50, mitten am Marktplatz! Bürgermeister Christian Kiendl: „Ich verstehe diese Unverantwortlichkeit auch nicht. Wenn etwas passiert, ist das Wehklagen groß“, so der Bürgermeister. Das Unvorstellbare: Sowohl am 10., als auch am 11. Januar dieses Jahres kam es zu einer unvorstellbaren Geschwindigkeitsüberschreitung. Am 10. Januar wurde ein Autofahrer gemessen, wie er mit 142 Sachen über den Marktplatz raste – bei erlaubten 50 km/h! Und dem noch nicht genug: Am nächsten Tag fuhr ein weiterer Autofahrer mit 146 km/h über den Marktplatz!

Bürgermeister Kiendl war so entsetzt, dass er im Marktgemeinderat letzten Dienstag das Thema ansprach. „Ich wollte das öffentlich ansprechen, damit es vielleicht ein Umdenken gibt“, so Kiendl. Gemessen hatte den Spitzenwert der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit. Aufgestellt wurde auf dem Marktplatz ein kleiner grauer Kasten, ein sogenannter TOPO. Das Gerät erfasst sowohl den Fahrzeugtypen, als auch die Geschwindigkeit. Doch nach Angaben des Geschäftsführers des Zweckverbandes, Maximilian Köckritz, handelte es sich bei der Schierlinger Messung lediglich um ein statistisches Verfahren. In dem grauen Kasten, den die Gemeinde auf dem Marktplatz aufstellen ließ, „ist ein Radarerfassungsgerät zur Feststellung der Geschwindigkeit und Richtung und ein Mikrofon zur Feststellung der Art des Fahrzeugs anhand der Motorgeräusche“ verbaut, so Köckritz. Sprich: Die beiden Raser gehen straffrei aus! Gerüchte, wonach die Raser auf andere Weise identifiziert wurden, haben sich nicht bestätigt.

Straubing-Bogen