Fiese Türkei-Masche
Straubinger Seniorin von falschem BKA-Beamten abgezockt

12.01.2018 | Stand 25.07.2023, 0:25 Uhr
−Foto: n/a

Angebliche Straftaten in der Türkei – Straubingerin überwies hohen Geldbetrag

STRAUBING Eine 79-jährige Frau aus Straubing erhielt am 01.12.2017 einen Anruf von einem angeblichen BKA-Beamten. Der Anrufer teilte der Seniorin mit, dass sie in der Türkei schwerer Straftaten beschuldigt werde. Zur Abwendung eines internationalen Haftbefehls wurde eine Kaution in fünfstelliger Höhe gefordert.

Per E-Mail wurden der 79-Jährigen zur Einschüchterung ein angebliches Anklageschreiben vom obersten türkischen Gerichtshof sowie eine Schweigepflichterklärung übersandt. Um einen angedrohten Haftbefehl abzuwenden, überwies die Seniorin den geforderten fünfstelligen Betrag auf ein Konto in Deutschland. Am 09.01.2018 meldete sich der angebliche Beamte des Bundeskriminalamtes wieder bei der 79-Jährigen und forderte einen weiteren fünfstelligen Betrag. Als sich die Geschädigte an ihre Bank wandte, erkannte ein Bankmitarbeiter den Betrug und brachte die Frau zur Polizei. Eine weitere Zahlung konnte so verhindert werden.

Die Ermittlungen in diesem Fall hat die Kriminalpolizei Straubing übernommen. Der Inhaber des Zielkontos konnte festgestellt werden. Der überwiesene Geldbetrag war zwischenzeitlich in die Türkei transferiert worden. Es wird nun geprüft, ob der Kontoinhaber als sogenannter. Finanzagent gehandelt hat.

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt eindringlich vor derartigen Anrufen und gibt folgende Tipps:

– Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln

– Seien Sie misstrauisch, wenn die Polizei am Telefon Geld von Ihnen fordert. Legen Sie sofort auf, wenn jemand Auskünfte über Ihre Konten haben möchte

– Besprechen Sie sich im Zweifelsfall mit einer Person ihres Vertrauens

– Wenn Sie Opfer geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle

Nähere Informationen zum Thema Betrug und zum Thema Finanzagenten erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de

Straubing-Bogen