Kontrollen
CO2-Waffen und jede Menge Pyrotechnik sichergestellt

28.12.2020 | Stand 24.07.2023, 21:31 Uhr
−Foto: n/a

Keine „staade Zeit“ gab es über das Weihnachtswochenende für die Fahnder der Bundespolizeiinspektion Waidhaus und des Bundespolizeireviers Bärnau. So vollstreckten sie gleich drei Haftbefehle.

Waidhaus/Waldsassen. Ein 32-Jähriger Slowake war aus einer Verurteilung wegen Betrugs 800 Euro inklusive Verfahrenskosten schuldig geblieben und wurde daher von der Staatsanwaltschaft Görlitz gesucht. Der Mann konnte seine Strafe begleichen und entging damit 35 Tagen Ersatz-Freiheitsstrafe.

Ein 32-Jähriger Tscheche, der von der Bundespolizei im Flixbus von Prag nach München kontrolliert wurde, muss hingegen aufgrund von zwei Haftbefehlen für insgesamt 215 Tage hinter Gitter. Die Staatsanwaltschaft Traunstein suchte ihn wegen Vergehen nach dem Waffengesetz und die Staatsanwaltschaft Regensburg wegen Diebstahls. Da er die Geldstrafe von zusammengenommen 5.000 Euro nicht bezahlen konnte, darf erst wieder im Sommer 2021 seine Reise fortsetzen.

Auch in Zeiten des Lockdowns fuhren überwiegend junge Männer (18 bis 25 Jahre) aus Deutschland in die Tschechische Republik, um sich auf Asiamärkten mit illegaler Pyrotechnik und Waffen einzudecken. Mehr als 350 kleine und große Böller, 15 Raketen und 26 Mehrschuss-Batterien beschlagnahmten die Bundespolizisten bei Waidhaus und Waldsassen. Die Schmuggler des unerlaubten Feuerwerks erhalten nun Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, die Pyrotechnik lagert bis zur Abholung durch Entschärfer der Bundespolizei derweil in einem Spezialcontainer der Waidhauser Bundespolizei.

Bei einem 26-jährigen Deutschen entdeckten die Beamten zunächst eine mit neun Hartgummigeschossen geladene CO2-Waffe (Kaliber 50, ohne F-Kennzeichnung im Fünfeck). Bei der näheren Durchsuchung fanden sie unter dem Beifahrersitz eine mit sechs Rundkugelgeschossen geladene CO2-Waffe (Kaliber 4,5 mm). Diese wies zwar eine F-Kennzeichnung im Fünfeck auf, die Geschossenergie betrug jedoch 17 Joule, statt dem erlaubten Grenzwert von 0,5 Joule. Einen erforderlichen Waffenschein konnte der Mann nicht vorweisen. Darüber hinaus beschlagnahmten die Bundespolizeifahnder bei Reisenden einen Teleskopschlagstock, einen Schlagring, einen Elektroschocker der als Taschenlampe getarnt war und zwei Kombi-Waffen, die gleichzeitig Reizstoffsprühgerät und Elektroimpulsgerät in sich vereinen. Sämtliche Waffen wanderten in die Asservatenkammer der Bundespolizeiinspektion Waidhaus, die Waffennarren erhalten Strafanzeigen nach dem Waffengesetz.

Da die Einkaufsfahrt zum Besorgen von illegaler Ware keinen triftigen Grund darstellt, erhalten die Beteiligten auch eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz.

Schwandorf