Luftrettungsstaffel Bayer
Neue Luftbeobachter für das „Fliegende Auge“ in Weiden

02.09.2019 | Stand 04.08.2023, 12:44 Uhr
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Seit dem 15. August hat die Luftrettungsstaffel Bayern am Stützpunkt Weiden zwei neue Luftbeobachter und einen neuen Einsatzpiloten. Dadurch wächst die derzeitige Einsatzgruppe auf insgesamt elf Luftbeobachter, acht Einsatzpiloten und drei Einsatzflugzeuge. Trägerverein für den Stützpunkt Weiden ist der Oberpfälzer Motorflieger Club Weiden e. V. (OMC).

LANDKREIS NEUSTADT AN DER WALDNAAB Daniel Merk ist hauptberuflich Jurist und Regierungsrat am Landratsamt Neustadt an der Waldnaab. Alexander Kleber ist Kreisbrandmeister im Landkreis Neustadt an der Waldnaab und hauptberuflich in der IT-/Logistikbranche tätig. Beide sind nun als ausgebildete Luftbeobachter im Katastrophenschutz tätig. Bei Brandstufe 4 und 5 befliegen sie dann zweimal pro Tag besonders gefährdete Gebiete auf der Strecke Weiden – Moosbach – Plößberg – Rosall – Wernersreuth – Kemnath – Pressath – Weiden und halten Ausschau auf Rauchentwicklung, Überschwemmung, Verkehrsunfällen. Angeordnet werden solche Einsätze von der Regierung der Oberpfalz in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg, Außenstelle Pielenhofen.

Für die Bezeichnung „Luftbeobachter“ ist ein einwöchiger Grundlehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg zu absolvieren. Vor diesem Lehrgang ist es notwendig, dass jeder Teilnehmer das BOS-Sprechfunkzeugnis besitzt und sich einer erfolgreichen Untersuchung beim Flugarzt unterzogen hat. Bei Merk und Kleber passten die Zugangsvoraussetzungen. In den zahlreichen Themengebieten, wie zum Beispiel Navigation, Kartenkunde, Aerodynamik und Wetterkunde werden die „Luftbeobachter-Anwärter“ auf ihre z. T. auch psychische und physisch anstrengende Tätigkeit vorbereitet. In einer praktischen und theoretischen umfangreichen Prüfung konnten sie ihr erlerntes Wissen unter Beweis stellen. Beide haben bestanden und bekamen das Lehrgangszeugnis ausgehändigt. „Mich freut es, dass die Kollegen Daniel Merk und Alexander Kleber, diese fordernde und anspruchsvolle Ausbildung gemeistert haben. „Das Arbeiten im Flugzeug bei zum Teil heftiger Thermik sowie die Orientierung in der Luft sind einige Indikatoren, die den Luftbeobachter beim Einsatzflug extrem fordern“, ergänzt Kreisbrandrat Marco Saller, der selbst ausgebildeter Luftbeobachter ist.

Der Stützpunkt Weiden ist auch stolz, in Gerard Ivey-Frank einen neuen Einsatzpiloten gewonnen zu haben. Er ist Linienflugkapitän auf dem Airbus 320 mit über 9.000 Flugstunden. Der Einsatz als Pilot in der Luftrettungsstaffel ist ebenfalls ehrenamtlich und mit viel Zeitaufwand verbunden. Voraussetzung für einen Einsatzpiloten sind mindestens 200 Flugstunden als verantwortlicher Pilot sowie mindestens 50 Flugstunden auf dem Einsatzflugzeug oder einem vergleichbaren Muster. Außerdem ist noch gefordert ein Einweisungsflug auf der zu befliegenden Strecke.

Bei Waldbränden ist die Unterstützung der bodengebundenen Einheiten aus der Luft besonders wichtig. Die Luftbeobachtung durch die Luftrettungsstaffel Bayern spielt für die Brandentdeckung, Lageerkundung und Führung von Einheiten eine entscheidende Rolle. In der Luftrettungsstaffel ergänzen sich Pilot, Feuerwehrmann und Forstbeamter bei dieser Aufgabe im Flugzeug.

Der Stützpunktleiter Günter Zagel, der Koordinator der staatlichen Luftbeobachter, Ehrenkreisbrandinspektor Josef Kres und Kreisbrandrat Marco Saller sind stolz auf ihre Mannschaft, die schon viele Brände in ihren Anfängen aus der Luft entdeckt haben und der Integrierten Leitstelle melden konnten.

Schwandorf