Die Polizei ermittelt
Der Neffe am Telefon war in Wahrheit ein Trickbetrüger

19.07.2019 | Stand 04.08.2023, 5:46 Uhr
−Foto: n/a

Verdutzt war der Neffe einer 74-jährigen Seniorin aus Weiden. Seine Tante bat ihn am Donnerstag, 18. Juli, um Rückzahlung eines geliehenen Betrages, er wusste von nichts. Die Rentnerin war Opfer von Trickbetrügern.

WEIDEN Am Dienstagnachmittag, 16. Juli, haben bislang unbekannte Gauner die Dame am Telefon so manipuliert, dass sie davon ausging mit ihrem Neffen zu telefonieren. Auf dessen vermeintliche Bitte hob sie einen niedrigen fünfstelligen Euro-Betrag bei ihrer Bank ab. Letztlich übergab sie das Geld einem ihr nicht bekannten Abholer, den der vermeintliche Neffe am Telefon ankündigte.

Die Geldübergabe fand auf der Mooslohstraße in Weiden statt, der Unbekannte ging schließlich in Richtung Penny-Markt weg und wird wie folgt beschrieben: etwa 50 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 Meter groß und schlank. Bei der Entgegennahme des Geldes trug er einen anthrazitfarbenen Pullover, ein helles Hemd, eine dunkle Stoffhose und schwarze Sneaker.

Die Kriminalpolizei Weiden hat die Ermittlungen übernommen und bittet um Hinweise: Wer hat am Dienstag im Laufe des Tages und insbesondere in den frühen Nachmittagsstunden in und um die Mooslohstraße Personen bemerkt, die zu der Täterbeschreibung passen oder kann sonst sachdienliche Angaben machen? Unter der Rufnummer 0961/ 401-291 werden Mitteilungen hierzu aufgenommen.

Die Polizei wir nicht müde vor der bekannten Masche zu warnen und bittet insbesondere darum ältere Verwandte über die perfiden Tricks aufzuklären:

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.

Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.

Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.

Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.

Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.

Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.

Bewahren Sie Ihre Wertsachen, zum Beispiel höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände, nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.

Schwandorf