20.000 Euro gefordert
81-Jähriger erkennt Masche – Enkeltrick-Betrüger geht leer aus

26.06.2019 | Stand 29.07.2023, 4:12 Uhr
−Foto: n/a

Ein aufmerksamer Senior ist am Dienstag, 25. Juni, gegen Mittag, auf den Anruf eines vermeintlichen Enkels nicht hereingefallen. Die beschriebene Geldnot war nicht glaubhaft. Der Betrüger ging leer aus.

SULZBACH-ROSENBERG Der unbekannte Täter gab sich am Telefon als Enkel aus, der wegen einer aktuellen Geschäftsabwicklung kurzfristig 20.000 Euro von seinem Verwandten benötigen würde. Der 81-jährige Mann ließ sich vermeintlich darauf ein, sagte die geforderte Geldsumme zu und vereinbarte einen Geldübergabetermin mit dem Betrüger. Tatsächlich jedoch begab sich der Rentner nicht zur nächsten Bankfiliale, sondern zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Kurz darauf erhielt der Anzeigeerstatter wiederum einen Anruf, nun von einem angeblichen Landeskriminalbeamten. Dieser erkundigte sich bezüglich der anstehenden Geldübergabe und versprach der Sache nachzugehen. Auch diesen Umstand teilte der gewiefte Mann der Polizei mit. Demnach hatte der Betrüger im doppelten Sinne Pech. Es kam zu keiner Übergabe des geforderten Geldbetrages. Die Ermittlungen werden durch die Kriminalpolizeiinspektion Amberg geführt.

Tipps der Polizei gegen den Enkeltrick gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de.

Das kann man tun:

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.

Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.

Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.

Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.

Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.

Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.

Bewahren Sie Ihre Wertsachen, zum Beispiel höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.

Schwandorf