Statistik
Das Hauptzollamt Nürnberg konnte im Jahr 2018 knapp 2,5 Milliarden Euro einnehmen

26.03.2019 | Stand 21.07.2023, 12:32 Uhr
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Unter dem Slogan „Smarte Grenzen für nahtlosen Handel, Reise und Transport“ widmet sich die Weltzollorganisation 2019 dem schnellen und reibungslosen grenzüberschreitenden Verkehr von Waren, Personen und Verkehrsmitteln.

NÜRNBERG „Ich bin sehr stolz, dass die Weltzollorganisation gerade eben einige meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Beitrag zum „nahtlosen“ Handel auf europäischer Ebene ausgezeichnet hat“, so Claudia Nies, Leiterin des Hauptzollamts Nürnberg. Die bundesweit einmalige Kontaktstelle beim Hauptzollamt Nürnberg koordiniert hierfür grenzüberschreitende Bewilligungen und kommuniziert mit den 27 Mitgliedstaaten der EU.

„Die deutschen Zöllnerinnen und Zöllner sichern jedoch nicht nur die Grenzen und den reibungslosen Handel über diese hinweg, sondern auch die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens, indem sie Jahr für Jahr rund die Hälfte der dem Bund zufließenden Einnahmen generieren. Auch das Hauptzollamt Nürnberg leistet mit seinen Steuereinnahmen einen wichtigen Beitrag, damit der Staat handlungs- und leistungsfähig bleibt und Verbraucher und Wirtschaft geschützt werden“, so Claudia Nies.

Erhebung von Abgaben

Das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen rund 560 Zöllnerinnen und Zöllnern nahm im Jahr 2018 knapp 2,5 Milliarden Euro ein. Dies ist eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Aus fast 240 Nachprüfungen in den unterschiedlichsten Betrieben ergaben sich Nachforderungen in Höhe von fast 17 Millionen Euro. Zu den einnahmestärksten Abgabenarten gehörten erneut die Einfuhrumsatzsteuer mit knapp 1,8 Milliarden Euro und die Verbrauchsteuern mit gut 221 Millionen Euro. Die Verbrauchsteuern gliedern sich in Energiesteuer (55 Millionen Euro), Stromsteuer (148 Millionen

Euro), Biersteuer (neun Millionen Euro) und Steuern auf Branntwein, Tabak, Schaumwein und Kaffee (rund 8,3 Mio. Euro), die fast ausschließlich dem Bundeshaushalt zufließen. Auch rund 215 Millionen Euro KFZ - Steuer nahm das Hauptzollamt Nürnberg 2018 ein.

Warenabfertigung bei den Zollämtern

Das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen vier Zollämtern und einem Standort in Weißenburg hat 2018 knapp 15 Millionen Warenpositionen abgefertigt. Diese wurden in über 2,6 Millionen Sendungen im- und exportiert, was eine erneute Steigerung zum Vorjahr von knapp sechs Prozent bedeutet.

Finanzkontrolle Schwarzarbeit

Die Nürnberger Finanzkontrolle Schwarzarbeit hat 2018 rund 1.100 Prüfungen bei Arbeitgebern in allen Branchen durchgeführt. Daneben fanden bundesweite Schwerpunktprüfungen im Taxigewerbe, in der Gebäudereinigung sowie im Bereich Mindestlohn statt. Über 1.300 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten wurden eingeleitet, 45 Jahre Freiheitsstrafen und 1,2 Millionen Euro Geldbußen und - strafen erwirkt.

Schmuggelbekämpfung

Tag und Nacht im Einsatz gegen Schmuggel und Kriminalität ist unter anderem die Kontrolleinheit Verkehrswege, die 2018 wieder weit über 6.000 Personen und 4.000 Beförderungsmittel überprüft hat. Örtliche Kontrollschwerpunkte – auch nachts und am Wochenende – der 15 Zöllnerinnen und Zöllner sind die Autobahnen 3, 6 und 9 als wichtige internationale Verkehrsverbindungen. Darüber hinaus finden auch regelmäßig Kontrollen des internationalen Bahn- und Busverkehrs statt. Dabei konnten unter anderem weit über 100.000 geschmuggelte Zigaretten aus dem Verkehr gezogen werden. Von unverzollten Hunden und Katzen, Branntwein und Goldschmuck über unversteuerten Kraftstoff bis zu verbotenen Anabolika reicht die Liste der vereitelten Schmuggelversuche. In über 9.000 kontrollierten Paketen aus EU-Mitgliedstaaten fanden die Zöllner außerdem unter anderem unversteuerten Kaffee, nicht zugelassene Arzneimittel, verbotenes Feuerwerk und Dopingmittel.

Im gesamten Bezirk des Hauptzollamts Nürnberg konnten – insbesondere im Postverkehr – über 170.000 gefälschte Markenartikel im Wert von über 2,8 Millionen Euro sichergestellt werden. Sportschuhe sind und bleiben der „Renner“ auf dem Markt der Fälschungen. Die Bandbreite reichte jedoch von Körperpflege über Parfum und Eierkocher bis hin zum Spielzeug. Durch den Internethandel sind Plagiate oft nur einen „Klick“ entfernt. Der Zoll beschlagnahmt auch auf dem Postweg gelieferte Fälschungen und dem Empfänger drohen neben dem Verlust von Geld und Ware auch noch hohe Schadensersatzforderungen des Originalherstellers.

145 artengeschützte Exemplare konnten im Fracht- und Postverkehr sowie aus Koffern und Taschen von Reisenden beschlagnahmt werden. Darunter befanden sich wie jedes Jahr vor allem Korallen und Riesenmuscheln, aber auch Schmetterlinge aus Indonesien, Nachtkästchen aus geschütztem Tropenholz und obskure Dinge wie ein Delphinschädel.

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