Nach 42 Jahren
Die Kripo in Weiden rollt den möglichen Tod der zwölfjährigen Monika Frischholz auf – hohe Belohnung ausgesetzt

14.12.2018 | Stand 03.08.2023, 21:13 Uhr
−Foto: Foto: PP Oberpfalz

Nach nunmehr 42 Jahren hat die Kriminalpolizeiinspektion Weiden eine neue Ermittlungsgruppe gegründet, welche das Verschwinden und den möglichen Tod der seit dem 25. Mai 1976 in Flossenbürg abgängigen zwölfjährigen Monika Frischholz aufklären soll. Die EG „Froschau“ geht davon aus, dass das Mädchen ermordet worden ist. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

FLOSSENBÜRG Am Dienstag, 25.05.1976, in den Nachmittagsstunden sahen verschiedene Zeugen die damals zwölfjährige Monika Frischholz zum letzten Mal in ihrem Heimatort Flossenbürg, als sie vom Stieberweg in die Floßer Straße auswärts in Richtung Ortsbereich „Bahnhof“ ging. Dort wollte sie sich mit einem jungen Burschen treffen. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von der Schülerin. Die im Jahr 1976 und 1986 geführten intensiven Vernehmungen, Ermittlungen sowie Überprüfungen von regionalen und überregionalen Spuren und Alibis führten bislang nicht zur Aufklärung des Sachverhaltes.

Die Kripo Weiden erhielt jetzt einen interessanten Zeugenhinweis, der den Verdacht eines Tötungsdelikts nahelegt und gründete daraufhin die EG Froschau. Unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Armin Bock durchforsteten, studierten und überprüften in den vergangenen Wochen fünf Kriminalbeamte die damals erstellten polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Akten in allen Einzelheiten. Dabei bewerteten sie die Unterlagen nicht nur mit ihrem langjährigen Erfahrungsschatz aus dem Bereich der Mordermittlungen, sondern bedienten sich auch neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu Sexualmorden und der Einschätzung von Fallanalytikern der operativen Fallanalyse Bayern (OFA) aus München. Die erfahrenen Beamten, teils Sachbearbeiter von „Cold Case“-Fällen, kamen nun mit ihren Beratern und der Staatsanwaltschaft Weiden zu dem Schluss, dass das Verschwinden von Monika Frischholz als Mordfall nochmals geprüft werden sollte. Oberstaatsanwalt Bernhard Voit, stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Weiden, leitet die Ermittlungen von Seiten der Staatsanwaltschaft.

Nach den bisherigen Erkenntnissen gehen die Kriminalbeamten der EG Froschau mittlerweile davon aus, dass Monika Frischholz am 25. Mai 1976 in den Nachmittags- oder Abendstunden noch in unmittelbarer Ortsnähe Flossenbürg auf ihren späteren mutmaßlichen Mörder getroffen ist. Der Ablageort ihrer Leiche ist bis heute noch nicht gefunden worden.

Monika Frischholz war damals 1,60 Meter groß, hatte eine mittelschlanke Figur, trug halblanges, dunkelbraunes bis schwarzes Haar und war bekleidet mit einer dunkelgrünen, langen Hose, einem gelben, kurzärmeligen Pullover und einer rot/schwarz gemusterten Strickweste. Zudem trug sie braune Halbschuhe

Die EG „Froschau“ ermittelt in alle Richtungen und bittet nun die Bevölkerung nochmals, vor allem damalige Zeitzeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, um sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Mordes unter der Rufnummer 0961/401-291. Jeglicher noch so kleine Hinweis kann dabei für die Ermittler von großer Bedeutung sein. Das BLKA München setzte für Mitteilungen, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro (in Worten: zehntausend Euro) aus. Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und verteilt. Sie ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört, bestimmt.

„Es wird um Verständnis gebeten, dass keine weiteren Details zu den neuen Erkenntnissen und den laufenden Ermittlungen bekannt gegeben werden können“, so die Polizei.

Schwandorf