Fahndungserfolg
Serie von Diebstählen aus dem Jahr 2016 geklärt

18.07.2018 | Stand 31.07.2023, 7:48 Uhr
−Foto: n/a

Zwischen dem 17. März 2016 und dem 6. Dezember 2016 ereigneten sich am Untersee mit Schwerpunkt Allensbach, Radolfzell, Höri und Konstanz-Litzelstetten insgesamt 63 Außenbordmotorendiebstähle. Der Gesamtdiebstahlschaden ohne Sachschäden belief sich auf circsa 70.000 Euro. Der Ermittlungsdienst der Wasserschutzpolizeistation Konstanz übernahm die Sachbearbeitung.

WAIDHAUS Alle Tatorte kennzeichneten sich dadurch, dass sie gut mit dem Fahrzeug zu erreichen waren und die Täter so zur Nachtzeit unbeaufsichtigt die entwendeten Motoren abtransportieren konnten. Überwiegend fielen den Tätern dabei Motoren im Leistungsbereich zwischen vier und sechs PS in die Hände. Aber auch Motoren mit zwei PS oder einzelne stärkere Motoren bis zu 20 PS wurden nicht verschmäht.

Im Dezember 2016 unterzog eine Streife des Polizeipräsidiums Konstanz ein Fahrzeug mit ausländischem Kennzeichen in Bodman-Ludwigshafen einer Kontrolle. In diesem Pkw befand sich eine 51-jährige Frau osteuropäischer Herkunft mit ihrem 27 Jahre alten Sohn. Ihrer Darstellung, sie seien nur als Touristen unterwegs, schenkten die Beamten spätestens nach dem Fund von entsprechendem Werkzeug, einem Fernglas und einem Schlauchboot keinen Glauben mehr. Weitere Ermittlungen ergaben, dass es sich bei der Frau um die Haupttäterin der Diebstahlsserie handelt. Gemeinsam mit ihrem weiteren Sohn, 31 Jahre alt, waren sie bereits in der Schweiz wegen Außenbordmotorendiebstählen in Erscheinung getreten und wurden dort auch polizeilich gesucht.

Die von der Wasserschutzpolizei Konstanz initiierten Fahndungsmaßnahmen führten schließlich am 28. Januar 2017 zur Festnahme und Inhaftierung von Mutter und Sohn durch Beamte der Polizeiinspektion in Waidhaus bei der Ausreise nach Tschechien. Im Fahrzeug wurden noch drei in der Nacht zuvor in Rümikon in der Schweiz entwendete Außenbordomtoren aufgefunden. Die Schweizer Justizbehörden beantragten daraufhin die Auslieferung der Täter in die Schweiz, wo sie in Haft verblieben. Im Rahmen eines von der Staatsanwaltschaft Konstanz an die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen gestellten Rechtshilfeersuchens kam es schließlich zum Schuldeingeständnis der Täterin, die sich noch an viele Details und Tatorte auf deutscher Seite erinnern konnte. Zudem gestand sie weitere Außenbordmotorendiebstähle im Raum Passau. Während die 51-Jährige bereits die gegen sie in der Schweiz verhängte Haftstrafe abgesessen hat, wird sich ihr 31-jähriger Sohn nach Verbüßung seines Freiheitsentzuges noch wegen mehrerer Wohnungseinbrüche in Österreich verantworten müssen.

Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass das Trio, das sich auf den Diebstahl von Außenbordmotoren spezialisiert hat, vom Lebensgefährten der Haupttäterin unterstützt wurde. Die Bande verbrachte die Motoren unmittelbar nach den Diebstählen nach Tschechien, wo diese zum Teil auch in Einzelteilen verkauft wurden.

Kontrollen, gezielte Fahndungsmaßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit grenznahen Schweizer Justiz- und Polizeibehörden führten zu diesem Erfolg. Auf die Täter wartet nun das von der Staatsanwaltschaft Konstanz geführte Strafverfahren.

Schwandorf