Die Polizei warnt
Welle betrügerischer Anrufe überrollte Amberg

05.06.2018 | Stand 29.07.2023, 9:19 Uhr
−Foto: n/a

Eine Welle betrügerischer Anrufe einer falschen Polizistin überrollte am Montagabend, 4. Juni, Amberg. Eine hochdeutsch sprechende Frau rief unter der Vorwahl „09621“ gezielt bei älteren Damen an und gab sich als Beamtin der Kriminalpolizei Amberg aus. In den Abendstunden von 21 bis 22.30 Uhr wurden neun Fälle dieser Art angezeigt und bei den nicht gemeldeten Fällen dürfte es sich um ein Vielfaches handeln.

AMBERG Die Masche ist bekannt! Die ausgewählten, älteren Opfer werden darüber informiert, dass Einbrecher auf frischer Tat in der unmittelbaren Nachbarschaft verhaftet wurden und in einem Notizbuch ihre Adresse und ihr Name vermerkt gewesen wären. Dann wird nach Wertgegenständen, wie Schmuck, nach Bargeld in der Wohnung und sensiblen Daten, wie Bankverbindungen gefragt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte das Gespräch beendet und aufgelegt werden, denn die Polizei holt sich Auskünfte über Bargeld und Schmuck nicht am Telefon ein, noch würden solche Dinge in Verwahrung genommen werden.

Am Montagabend ließ sich jedoch niemand der angerufenen Damen hereinlegen. Selbst eine 88-jährige Rentnerin war Dank der intensiven Berichterstattung in den Medien vor den sogenannten „Callcenter-Betrügern“ gewarnt und beendete nach kurzer Zeit das Gespräch. Deshalb blieb es vermutlich nur bei neun angezeigten Versuchen des Betrugs.

Bereits am Freitag wurde eine 79-jährige Ambergerin von einem Mann über ihren „Gewinn“ in Höhe von 38.700 Euro informiert und sollte deshalb 900 Euro mittels einer iTunes-Karte als Gebühr leisten. Auch diese Dame war gewarnt und legte auf. Der Täter erhoffte sich jedoch mehr und rief am nächsten Tag erneut bei der Dame an, die ihn nun über die eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen informierte. Nun war das Gespräch jedoch endgültig beendet.

In diesem Zusammenhang wird auch wieder vor Anrufen von falschen Mitarbeitern der Firma Microsoft gewarnt, die über Störungen am Betriebssystem des Computers informieren und eine technische Beratung durchführen wollen. Meist im gebrochenem Englisch weisen sie die Opfer an, ihre Computer zu überprüfen, für eine „Fernwartung“ freizuschalten oder Überweisungen zu tätigen.

Die Polizei informiert

Polizeibeamte werden niemals am Telefon nach einer Bankverbindung fragen. Polizeibeamte werden niemals Schmuck oder Bargeld in „sichere“ Verwahrung nehmen oder es sich in der Wohnung zeigen lassen. Lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung. Sollten angeblich zivile Polizeibeamte vor der Tür stehen, hegen Sie Zweifel, bitten Sie um Namen und Dienststelle und fragen dort telefonisch nach. Tätigen Sie niemals für diverse Gewinnversprechen vorab Überweisungen für Gebühren. Die Firma Microsoft führt keine telefonischen Beratungen über Systemupdates oder Störungen am Betriebssystem durch - es handelt sich immer um einen Betrugsversuch.

Schwandorf