Liste der Schäden ist lang
Schmierereien sind kein Kavaliersdelikt!

08.04.2018 | Stand 20.07.2023, 10:25 Uhr
−Foto: n/a

Schmierereien an Hauswänden oder wie immer wieder an den Kreuzwegstationen auf dem Kreuzberg sind kein Kavaliersdelikt. Ganz im Gegenteil: „Das ist Sachbeschädigung und wird von uns ernsthaft verfolgt“, sagt Egid Viehauser, der Leiter der Polizeiinspektion Burglengenfeld. Zusammen mit Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth hat er persönlich einige Graffitis und andere Sachbeschädigungen unter die Lupe genommen, insbesondere im Bereich der Altstadt.

BURGLENGENFELD Die Liste der Schäden ist lang: Verschmutzung und Beschädigung von Ruhebänken, Schmierereien im Parkhaus, Schriftzüge an der Grotte in der Allee und an den Kreuzwegstationen, Aufkleber an Straßenschildern und Verkehrszeichen, mutwillige Zerstörung von Blumentrögen, Herausreißen von Blumen aus öffentlichen Anlagen und Gefäßen, Beschädigung von Verkehrszeichen.

Friedrich Gluth sagt: „Die Stadtwerke wenden alljährlich viele Zehntausende Euro sowohl Sach- auch als Personalkosten auf, um ein schönes, ansprechendes Stadtbild zu schaffen. Dazu gehören Pflanztröge und Blumen ebenso, wie Ruhebänke oder Müllkörbe.“

„Wenn Schäden behoben werden müssen, erfordert dies in trauriger Regelmäßigkeit also den Einsatz von Steuergeldern in nicht unerheblichem Umfang“, sagt Gluth. So seien Mitarbeiter des Bauhofs jedes Jahr etwa 120 Arbeitsstunden nur damit beschäftigt, Graffitis und andere Schmierereien zu entfernen. Allein für die dafür nötigen Reinigungsmittel fallen beim Bauhof Ausgaben in Höhe von rund 300 Euro jährlich an. Hinzu kommen Kosten für Farbe und anderes Material – sowie die Personalkosten.

Wer Bänke verschmiert, Pflanztröge zerstört oder Blumen ausreißt, begeht keinen „Dumme-Jungen-Streich“, betont der Stadtwerke-Vorstand im Einklang mit Erstem Polizeihauptkommissar Egid Viehauser. „Das ist bewusste Sachbeschädigung, die entsprechend verfolgt wird, weil dadurch die Allgemeinheit, also die Bürgerinnen und Bürger von Burglengenfeld, geschädigt wird.“ Und nicht zuletzt: „Geld, das für die Beseitigung von Schäden eingesetzt werden muss, könnte an anderer Stelle sinnvoller verwendet werden.“

Polizei-Chef Viehauser macht daher deutlich: „Es geht hier um Straftatbestände, die mitunter empfindliche Strafen nach sich ziehen.“ Und im Falle einer Verurteilung gelten die Täter als vorbestraft. „Das macht sich nicht gut im Lebenslauf“, sagt Viehauser mit Blick auf die berufliche Laufbahn jugendlicher Täter.

Gluth appelliert an die Bevölkerung: „Wer Zeuge wird von Beschädigungen jeglicher Art, der sollte stets die Stadt, die Stadtwerke oder die Polizei über seine Beobachtungen informieren – eben weil Steuergelder aufgewendet werden müssen, um diese Schäden zu beseitigen.“ Dass die Polizei derartige Vorfälle tatsächlich ernst nimmt, zeigt ein Fall aus dem vergangenen Jahr. Der damals überführte Täter ist noch heute damit beschäftigt, seine Schmierereien eigenhändig zu beseitigen bzw. den entstandenen materiellen Schaden zu begleichen.

Schwandorf