Die Polizei warnt
Weihnachtsmärkte, ein Paradies für Taschendiebe!

25.11.2017 | Stand 31.07.2023, 15:14 Uhr
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An diesem Wochenende öffnen viele Weihnachtsmärkte in Oberfranken ihre Pforten. Entspannt nach der Arbeit auf den Weihnachtsmarkt gehen, shoppen mit den Liebsten und im Anschluss einen heißen Punsch trinken. Es gibt eine Menge guter Gründe, die Weihnachtszeit auf einen der vielen schönen Märkte in Oberfranken zu verbringen. Leider gibt es diese Gründe auch für Taschendiebe: Menschenansammlungen und Gedränge, um in der Masse unterzugehen.

OBERFRANKEN Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2016 in Oberfranken insgesamt 257 Taschendiebstähle angezeigt. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Im Jahr 2016 entstand durch Taschendiebstähle ein Schaden von gut 72.000 Euro (2015: 75.500 Euro). Um den Langfingern die Diebestour zu vermasseln, helfen die Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention. Sie sind auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer!“ kurz zusammengefasst, die bei jeder Polizeidienststelle und im Internet unter www.polizei-beratung.de erhältlich ist.

Menschenansammlungen begünstigen Taschendiebstahl in mehreren Hinsichten. Zum einen nutzen Täter die unübersichtliche Lage aus, zum anderen können sie in der Masse der Menschen leicht untertauchen. Besucher der Weihnachtsmärkte sollten im Gedränge stets Abstand zu Unbekannten halten und ihre Wertsachen im Blick haben.

Taschendiebe sind oft professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind. Manchmal lassen sie sich schon am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute, wie beispielsweise eine Hand- oder Umhängetasche. Beliebt ist zum Beispiel der Drängel-Trick, gerade in den engen Gassen zwischen den Weihnachtsmarktständen. Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche befindliche Geldbörse quasi „griffbereit“ anbietet. Innerhalb von nur wenigen Sekunden sind Brieftasche, Kreditkarten oder das Handy verschwunden. Eine weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des potenziellen Opfers angeblich „versehentlich“ mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken.

Damit Sie den Bummel über den Weihnachtsmarkt unbeschwert genießen können, gibt die oberfränkische Polizei folgende Tipps: Nehmen Sie bei einem Besuch des Weihnachtsmarkts nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen. Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper. Lassen Sie Ihre Handtasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt. Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder „in die Zange“ genommen werden. Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte. Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist, melden Sie den Vorfall direkt an die Polizei. Sollten Ihnen Zahlungskarten abhandengekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, am besten telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf 116116.

Weitere Informationen gibt es auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer!“ mit Piktogrammen und einem Notfallpass zum Heraustrennen mit allen wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten. Dazu gehört auch eine Checkliste mit Sofortmaßnahmen für Opfer und Zeugen, damit diese nach einem Diebstahl richtig reagieren können. Die Klappkarte ist kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann unter www.polizei-beratung.de heruntergeladen werden.

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